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Brahmi – Bacopa monnieri

Auf einen Blick

Bacopa monnieri (Brahmi), auch bekannt als Kleines Fettblatt, ist eine kleine, in Indien und Asien beheimatete Pflanze, die seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin verwendet wird. Bacopa monnieri enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, darunter Saponine, Flavonoide, Alkaloide, Triterpenoide, Glykoside, Sterole, Lipide und verschiedene Aminosäuren. Die wichtigsten Wirkstoffe sind die Bacoside, vor allem Bacoside A und B, die als Saponinglykoside gelten.

Brahmi hat vielfältige pharmakologischen Wirkungen, insbesondere im Bereich der kognitiven Gesundheit:

Wirkungen und Nutzen von Bacopa monnieri

  • Gedächtnis und kognitive Funktionen: Bacopa monnieri wird vor allem zur Steigerung der kognitiven Leistung und Verbesserung des Gedächtnisses eingesetzt. Die enthaltenen Bacoside fördern die neuronale Kommunikation, indem sie das Wachstum der Dendriten (Nervenverzweigungen) anregen und die Übertragung von Nervenimpulsen verbessern. Studien zeigen, dass Bacopa sowohl das Kurz- als auch das Langzeitgedächtnis verbessern kann, ebenso wie Lernfähigkeit und Auffassungsgabe. Mehrere randomisierte, placebokontrollierte Studien zeigen, dass Bacopa die Gedächtnisleistung, insbesondere das verzögerte Erinnern, verbessert. Eine Metaanalyse von neun Studien mit 518 Teilnehmern bestätigte signifikante Verbesserungen in der Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit.
  • Stressabbau und Stimmungsverbesserung: Bacopa wirkt adaptogen, das heißt, es hilft dem Körper, besser mit Stress umzugehen. Es kann den Cortisolspiegel senken und über die Interaktion mit Serotoninrezeptoren die Stimmung positiv beeinflussen. Somit unterstützt Bacopa bei der Reduktion von Stress und Angstzuständen und fördert innere Ruhe. In Studien mit älteren Erwachsenen führte die Einnahme von Bacopa zu einer signifikanten Reduktion von Angst- und Depressionswerten.
  • ADHS: Studien deuten darauf hin, dass Bacopa Symptome von ADHS wie Unaufmerksamkeit und Impulsivität reduzieren kann, mit wenigen Nebenwirkungen.
  • Antioxidative und entzündungshemmende Effekte: Bacopa enthält antioxidative Verbindungen, die freie Radikale neutralisieren und so das Gehirn vor oxidativem Stress schützen. Dies kann altersbedingtem kognitivem Abbau entgegenwirken. Zudem hat Bacopa entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
  • Neuroprotektion: Bacopa wirkt antioxidativ, reduziert Entzündungen im Gehirn und moduliert Neurotransmitter wie Acetylcholin, Serotonin und Dopamin. Es zeigt potenzielle Vorteile bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer.
  • Weitere gesundheitliche Vorteile: Neben der Wirkung auf das Gehirn kann Bacopa auch die Verdauung fördern und Magenbeschwerden lindern

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Bacopa monnieri kann verschiedene Nebenwirkungen haben, die vor allem den Magen-Darm-Trakt betreffen:

  • Häufig treten Magenbeschwerden wie Übelkeit, Bauchkrämpfe, Durchfall und Mundtrockenheit auf. Auch Müdigkeit oder Schläfrigkeit können insbesondere bei höheren Dosierungen vorkommen.
  • Auch kann Bacopa die Herzfrequenz verlangsamen (Bradykardie), was für Menschen mit bereits niedriger Herzfrequenz problematisch sein kann.
  • Bapcoa kann zudem den Transport von Nahrung und Flüssigkeit im Darm verlangsamen, was bei Darmblockaden gefährlich sein könnte.
  • Bacopa kann auch die Sekretausscheidung im Magen-Darm-Trakt erhöhen und dadurch Magengeschwüre verschlimmern.
  • Weitere mögliche Risiken sind eine Verschlimmerung von Asthma oder anderen Lungenerkrankungen durch erhöhte Sekretbildung in der Lunge sowie eine Verschlechterung von Harnwegsobstruktionen.
  • Bacopa kann den Schilddrüsenhormonspiegel erhöhen, weshalb Personen mit Schilddrüsenerkrankungen oder solche, die Schilddrüsenhormone einnehmen, Bacopa meiden oder nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden sollten

Bacopa monnieri kann mit verschiedenen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen, die vor allem auf seine Wirkung auf Neurotransmitter und Enzymsysteme zurückzuführen sind:

  • Acetylcholin-Spiegel: Bacopa erhöht den Acetylcholin-Spiegel im Gehirn. Dadurch kann es die Wirkung von anticholinergen Medikamenten (die Acetylcholin blockieren) abschwächen oder die Nebenwirkungen von cholinergen Medikamenten (die Acetylcholin erhöhen) verstärken. Das betrifft zum Beispiel Medikamente gegen Alzheimer oder Glaukom wie Donepezil, Tacrin oder Pilocarpin.
  • Schilddrüsenhormone: Bacopa kann den Schilddrüsenhormonspiegel erhöhen. Personen, die Schilddrüsenmedikamente einnehmen, sollten Bacopa meiden oder nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden, da es die Wirkung dieser Medikamente verändern kann.
  • Cytochrom-P450-Enzyme: Bacopa hemmt verschiedene Enzyme des Cytochrom-P450-Systems (insbesondere CYP3A4, CYP2C19, CYP2C9, CYP1A2), die für den Abbau vieler Medikamente verantwortlich sind. Dies kann zu erhöhten Blutspiegeln und verstärkter Wirkung oder Nebenwirkungen folgender Medikamente führen:
    • Blutverdünner wie Warfarin
    • Kalziumkanalblocker (z.B. Diltiazem)
    • Antiepileptika
    • Diabetesmedikamente (z.B. Glipizid)
    • Einige Chemotherapeutika (z.B. Etoposid, Vinblastin, Vincristin)126.
  • Antidepressiva: Die Kombination von Bacopa mit dem Antidepressivum Fluoxetin kann zu Symptomen wie Verwirrtheit, Unruhe sowie Blutdruck- und Temperaturveränderungen führen.
  • Sedativa und Schlafmittel: Aufgrund der beruhigenden Wirkung von Bacopa kann es in Kombination mit Beruhigungsmitteln oder Schlafmitteln zu verstärkter Sedierung kommen.
  • Medikamente gegen ADHS, Depressionen und andere neurologische Erkrankungen: Wegen ähnlicher Wirkmechanismen sollte die Einnahme von Bacopa bei solchen Medikamenten nur nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker erfolgen.
  • Koffein: Die gleichzeitige Einnahme von Bacopa und Kaffee kann zu Überreaktionen wie Schreckhaftigkeit führen, daher sollte zwischen Einnahme und Kaffeekonsum ein zeitlicher Abstand eingehalten werden

Einnahmeempfehlungen

Für die Einnahme von Bacopa monnieri-Extrakt gibt es folgende Empfehlungen:

  • Dosierung: Die übliche Tagesdosis liegt meist zwischen 300 und 600 mg Bacopa-Extrakt. Studien verwenden häufig etwa 300 mg täglich, teilweise auch bis zu 640 mg, je nach Ziel und individuellem Bedarf. Produkte mit standardisiertem Bacosid-Gehalt (z. B. 12 % oder 20 %) sind zu bevorzugen, da die Wirksamkeit von den enthaltenen Bacosiden abhängt.
  • Einnahmezeitpunkt: Bacopa sollte idealerweise zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen werden, um Magenbeschwerden zu vermeiden15. Alternativ wird bei Pulverformen auch die Einnahme auf nüchternen Magen empfohlen, mit anschließendem Abstand von etwa 30 Minuten bis zur nächsten Mahlzeit.
  • Dauer der Einnahme: Die Wirkung von Bacopa setzt meist erst nach einer längeren Einnahmezeit von mindestens 8 bis 12 Wochen ein. Eine kontinuierliche Einnahme über mehrere Monate wird empfohlen, um die volle kognitive und neuroprotektive Wirkung zu erzielen.
  • Formen: Bacopa ist als Extrakt in Kapseln, Pulver oder als Bestandteil von Kombinationspräparaten erhältlich. Extrakte sind konzentrierter und daher meist wirksamer als das reine Pulver der getrockneten Pflanze. Die Extrakte sind oft im Verhältnis 1:25 konzentriert, das heißt 1 kg Extrakt entspricht der Wirkstoffmenge von 25 kg frischer Pflanze.
  • Besondere Hinweise: Bei Produkten mit hohem Bacosid-Gehalt kann die Dosis niedriger sein, da die Wirkstoffe stärker konzentriert sind. Es ist sinnvoll, die Einnahme mit einem Arzt abzusprechen, insbesondere bei bestehenden Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme.

Fachinformationen

[Kongkeaw2014] Bezüglich Wirkung auf kognitiver Funktionen gibt es eine Meta-Analyse von 9 randomisierten, placebokontrollierten Studien. Teilnehmer: 518 gesunde Erwachsene, Dauer: ≥12 Wochen. Ergebnisse: Signifikante Verbesserungen in der Verarbeitungsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit, gemessen durch Tests wie den Trail Making Test B und Reaktionszeitmessungen.

[Dave2014] Bezüglich ADHS bei Kindern gab es eine offene Studie mit 31 Kindern (6–12 Jahre). Intervention: 225 mg standardisierter Bacopa-Extrakt täglich über 6 Monate, Ergebnisse: Reduktion der Symptome von Unaufmerksamkeit (85 % der Kinder), Impulsivität (67 %) und Hyperaktivität (93 %).

[Kean2016] Zudem gab es wegen ADHS einen systematischen Review von 5 Studien mit mehreren hundert Kinder und Jugendliche. Ergebnisse: Verbesserungen in Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Verhalten mit kleinen bis mittleren Effektstärken (d = 0,42).

[Calabrese2008] Bezüglich Stimmung und Depression gab es u.a. eine Studie an älteren Erwachsenen (≥65 Jahre). Design: Randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie über 12 Wochen, Intervention: 300 mg Bacopa-Extrakt täglich. Ergebnisse: Signifikante Verbesserungen im verzögerten Erinnern und Reduktion von Angst- und Depressionswerten.

[Zaazaa2022] In einer Tierstudie zur antidepressiven Wirkung an Ratten mit durch Reserpin induzierter Depression. Intervention: Bacopa-Extrakt, Ergebnisse: Verbesserung der Neurotransmitterspiegel (Serotonin, Dopamin, Noradrenalin) und der neurotrophen Faktoren (BDNF), vergleichbar mit dem Antidepressivum Citalopram.

[Shoukat2023] Bezüglich Neuroprotektion und Alzheimer gab es diese Studie an einem Alzheimer-Mausmodell. Intervention: Kombination von Bacopaside X und Quercetin. Ergebnisse: Verbesserte kognitive Leistung im Morris-Wasserlabyrinth, Reduktion von Entzündungsmarkern und oxidativem Stress.