
Auf einen Blick
Cistus incanus, auch bekannt als graubehaarte Zistrose oder Kretische Zistrose, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae). Sie ist vor allem im Mittelmeerraum verbreitet. Cistus incanus ist ein immergrüner Strauch, der bis zu einem Meter hoch werden kann. Die Blätter sind behaart und von graugrüner Farbe. Die Blüten sind rosa bis purpurrot und haben eine papierartige Textur.
Cistus incanus ist reich an Polyphenolen, insbesondere Flavonoide und Tannine. Diese Inhaltsstoffe haben antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Harze und Gerbstoffe.
In der traditionellen Medizin des Mittelmeerraums wird Cistus incanus seit langem zur Behandlung von verschiedenen Beschwerden eingesetzt, wie z. B. Erkältungen, Grippe, Hautproblemen und Entzündungen.
Cistus hat folgende gesundheitliche Vorteile auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse:
- Antivirale Wirkung: Studien haben gezeigt, dass Cistus incanus antivirale Eigenschaften besitzt und die Vermehrung von Viren wie Influenza- und Coronaviren hemmen kann. Die Polyphenole können die Anhaftung von Viren an Zellen verhindern.
- Antioxidative Wirkung: Die Polyphenole in Cistus incanus wirken als Antioxidantien und können Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen.
- Entzündungshemmende Wirkung: Cistus incanus kann Entzündungen reduzieren, was bei verschiedenen Erkrankungen von Vorteil sein kann.
- Hautgesundheit: Cistus incanus kann bei Hautproblemen wie Akne oder Neurodermitis helfen, indem es Entzündungen reduziert und die Haut beruhigt.
- Unterstützung des Immunsystems: Die Inhaltsstoffe können das Immunsystem stärken und die Abwehrkräfte verbessern. Die Polyphenole in Cistus incanus unterstützen die Regulierung des Immunsystems und fördern die Produktion von Immunzellen, wodurch die Abwehrkräfte gestärkt werden
- Unterstützung bei Erkältungen: Cistus-Tee oder Präparate mit Extrakten werden zur Linderung von Erkältungssymptomen verwendet. Cistus kann Halsschmerzen lindern, Schleimhäute beruhigen und die Genesung beschleunigen. Cistus wird häufig eingenommen, um Infekte vorzubeugen!
- Schutz vor Schwermetallen: Cistus incanus kann Schwermetalle binden und deren Ausscheidung fördern, was zur Entgiftung des Körpers beiträgt
- Verbesserter Fettstoffwechsel: Studien deuten darauf hin, dass Cistus incanus den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen kann, indem es das HDL-Cholesterin erhöht und Triglyceride senkt
Cistus incanus ist in verschiedenen Formen erhältlich, wie z. B. als Tee, Kapseln, Tabletten, Tinkturen oder Hautcremes. Der Extrakt ist besonders wirksam.
Tee: Für die Zubereitung von Tee werden die getrockneten Blätter und Zweige verwendet. Der Tee kann mehrmals täglich getrunken werden.
Nahrungsergänzungsmittel: Lutschtabletten, Kapseln und Tabletten sind eine praktische Möglichkeit, Cistus incanus einzunehmen. Die Dosierung sollte gemäß den Herstellerangaben erfolgen, wenn auch festzustellen ist, daß die Dosierung der meisten Nahrungsergänzungsmittel mit Cistus zu gering ist..
Hautpflegeprodukte: Cremes und Salben mit Cistus incanus können bei Hautproblemen direkt aufgetragen werden.
Cistus incanus gilt im Allgemeinen als sicher.
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind selten, können aber in Einzelfällen Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen umfassen.
Es können die folgenden Wechselwirkungen mit anderen Substanzen auftreten. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie beachten sollten:
- Eisenpräparate: Cistus incanus kann die Aufnahme von Eisen aus Nahrungsergänzungsmitteln oder Lebensmitteln beeinträchtigen. Es wird empfohlen, Cistus und Eisenpräparate zeitlich getrennt einzunehmen (mindestens 2 Stunden Abstand).
- Andere Mineralien und Spurenelemente: Die Gerbstoffe in Cistus können auch die Aufnahme anderer Mineralien und Spurenelemente wie Zink, Magnesium oder Kalzium reduzieren. Auch hier ist es ratsam, die Einnahme zeitlich zu versetzen.
- Medikamente, die über die Leber abgebaut werden: Cistus incanus könnte die Aktivität von Leberenzymen beeinflussen, was theoretisch die Wirkung bestimmter Medikamente verändern könnte. Es gibt jedoch keine konkreten Studien, die dies belegen.
Einnahmeempfehlungen
Für Cistus incanus gibt es unterschiedliche Einnahmeempfehlungen, je nachdem, in welcher Form es eingenommen wird und welchen Zweck man verfolgt. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen:
- Tee: Zubereitung: Für eine Tasse Tee übergießt man 1-2 Teelöffel getrocknetes Cistus-Kraut mit kochendem Wasser (ca. 200 ml) und lässt den Tee 10-15 Minuten ziehen. Man kann 2-6 Tassen Cistus-Tee täglich trinken, besonders während der Erkältungszeit oder bei akuten Beschwerden. Den Tee nicht zu lange ziehen lassen, da er sonst bitter werden kann.
- Kapseln/Tabletten/Lutschtabletten: Dosierung: Die empfohlene Dosierung variiert je nach Produkt und Hersteller. Es ist wichtig, die Anweisungen auf der Verpackung zu beachten. In der Regel werden 1-5 Kapseln/Tabletten/Lutschtabletten täglich eingenommen, oft aufgeteilt auf mehrere Dosen. Die Einnahme sollte vorzugsweise mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen.
- Tinktur: Die Dosierung von Cistus-Tinkturen hängt von der Konzentration ab. In der Regel werden 20-30 Tropfen 2-5 Mal täglich in etwas Wasser eingenommen. Je nach Bedarf und Empfehlung des Herstellers.
- Äußerliche Anwendung (Cremes, Salben): Cremes und Salben mit Cistus-Extrakt können bei Hautproblemen (z. B. Akne, Neurodermitis) direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Je nach Bedarf mehrmals täglich.
Allgemeine Hinweise zur Einnahme:
- Zeitpunkt: Cistus kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Einige Quellen empfehlen die Einnahme vor den Mahlzeiten, um die Aufnahme der Inhaltsstoffe zu verbessern.
- Dauer: Cistus kann sowohl kurzfristig (z. B. bei Erkältungen) als auch langfristig zur Unterstützung des Immunsystems eingenommen werden. Bei längerer Einnahme empfiehlt es sich, regelmäßig Pausen einzulegen.
- Kombination mit anderen Mitteln: Cistus kann gut mit anderen natürlichen Mitteln zur Stärkung des Immunsystems kombiniert werden, wie z.B. Vitamin C, Zink oder Echinacea.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Einnahme von Cistus ihren Arzt konsultieren.
- Weil Cistus die Aufnahme von Eisen und anderen Mineralien beeinträchtigen kann, sollte zwischen der Einnahme von Cistus und Eisenpräparaten oder anderen Mineralstoffpräparaten ein Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden.
Fachinformationen
[Rebensburg2016] bietet einen guten Überblick über die antivirale Wirkung von Cistus. Die Ergebnisse sind im Einzelnen beeindruckend: (Zitat) „Diese Studie zeigt eine starke und breite antivirale Aktivität von Ci-Extrakt unter Zellkulturbedingungen. Darüber hinaus haben klinische Studien ein günstiges Sicherheitsprofil für Ci-Extrakt in vivo gezeigt27,28 kg. Obwohl diese Beobachtungen eine weitere Erforschung der antiviralen Aktivitäten von Ci-Extrakt unterstützen, ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass wir die Verwendung von Ci-Extrakt als Medikament auf der Grundlage der in dieser Studie vorgestellten Ergebnisse nicht befürworten. Die Evaluierung des Potenzials von Ci-Extrakt für antivirale therapeutische Anwendungen in vivo erfordert umfangreiche zukünftige Untersuchungen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wird die Identifizierung einzelner antiviraler Wirkstoffe aus Ci-Extrakt und die Analyse ihrer pharmakokinetischen Eigenschaften sein. Ein weiterer Weg zur Erforschung der In-vivo-Anwendung von Ci-Extrakt ist seine potenzielle Verwendung als topische Mikrobizide zur Verhinderung der sexuellen Übertragung von HIV-Übertragungen64. Die in dieser Studie festgestellte Resistenz der antiviralen Aktivität gegen niedrigen pH-Wert und hohe Temperaturen sind weitere ermutigende Eigenschaften des Ci-Extrakts, die seine Erforschung für topische Anwendungen unterstützen.“
[Angelova2025] weist auch starke antivirale Aktivität von Cistus Extrakten nach. (Zitat) „haben wir das antivirale Potenzial von Wasser-Alkohol-Extrakt aus einer kommerziellen Probe der Pflanze Cistus incanus L. gegen die behüllten Viren SvHA1, SvHA2 (ACV-resistent) und HCoV 229E getestet. Die Ergebnisse zeigten sowohl eine vollständige Hemmung der intrazellulären Stadien der Virusreplikation als auch einen starken Effekt auf extrazelluläre Virionen in den drei Virusmodellen. In einer Studie über den Effekt auf die Replikation von SvHA 2 lag der berechnete Selektivitätsindex bei über 10. Aus den Experimenten zu den viruziden Effekten auf die beiden Herpesviren wurde festgestellt, dass der Virustiter der Proben im Vergleich zur Kontrollprobe um etwa 4 lg abnahm“
[OlszowyTomczyk2024] weisen in einer In-vitro-Studie die antioxidativen Eigenschaften von Cistus incanus-Extrakten nach. (Zitat) „Die in dieser Studie vorgestellten und diskutierten Ergebnisse bestätigten die antioxidativen Eigenschaften von Zistrosenextrakten. Es wurde gezeigt, dass diese Eigenschaften von vielen Faktoren abhängen (Anbauort, angewandte Methoden und Bedingungen für die Gewinnung der Extrakte, Methode zur Bewertung der antioxidativen Aktivität). Die kleinste Aktivität wurde mit der β-Carotin-Bleichmethode bestimmt, während die höchsten Werte mit der FRAP-Methode ermittelt wurden. Unabhängig von der verwendeten Messmethode wurden bei der Zistrose aus Albanien bei allen getesteten Extrakten große antioxidative Eigenschaften beobachtet. Unter den Extrakten für Zistrosen aus der Türkei zeigten das Mazerat (im Falle von Zistrose in Form von Instanttee) und der Extrakt, der im Soxhlet-Apparat gewonnen wurde (im Falle von Zistrose in Form von losem Kraut), die größten Eigenschaften. Ein Vergleich der antioxidativen Eigenschaften von Extrakten mit den Eigenschaften von Rutin-Standardlösungen, die in den Mengen verwendet werden, die ihrem Gehalt in einzelnen Extrakten entsprechen, bestätigte, dass es nicht die einzige Verbindung ist, die für die biologische Aktivität von Extrakten verantwortlich ist. Infolgedessen wurde in den Experimenten kein Zusammenhang beobachtet, der darauf hindeutet, dass die Eigenschaften des Extrakts umso besser sind, je mehr Rutin enthalten ist. Diese Studie bestätigt, dass Cistus incanus mit antioxidativen Eigenschaften durch gesundheitsfördernde Eigenschaften gekennzeichnet ist. Dies ist besonders wichtig in Zeiten, in denen der Mensch ständig oxidativem Stress und seinen negativen Folgen für lebende Organismen ausgesetzt ist.“
[MacSweeney2024] beschreiben die Erforschung des entzündungshemmenden und antioxidativen Potenzials, der Metabolitenzusammensetzung und des anorganischen Profils von Cistus monspeliensis L. Oberirdische Teile und Wurzeln. (Zitat) „Die in dieser Studie gewonnenen Daten deuten darauf hin, dass R bemerkenswerte antioxidative Fähigkeiten hat und die Zellen wirksam vor dem durch oxidativen Stress induzierten Tod schützt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die antioxidative Wirkung von R durch seine Wirkung auf die Mitochondrien vermittelt werden kann: Tatsächlich erhöhte die Behandlung die Energiekapazität, was sich in höheren ATP-Spiegeln in den Zellen zeigt. Darüber hinaus wirkte R auf mehreren Ebenen und verbesserte die Fähigkeit der Zelle, ein überschüssiges H zu entgiften2O2 durch erhöhte Katalase-Enzymaktivität. Interessanterweise schützte der AP-Extrakt zwar vor oxidativem Stress, aber nicht die mitochondriale Wirkung, obwohl er vor oxidativem Stress induzierten Zelltod schützt.“
[Guzelmeric2023] gibt Einblicke in das entzündungshemmende, schmerzlindernde und krebshemmende Potenzial der standardisierten Extrakte aus drei Cistus L.-Spezies. (Zitat) „In der vorliegenden Studie wurden antioxidative, entzündungshemmende, schmerzlindernde und krebshemmende Potentiale von chemisch charakterisierten Extrakten aus zwei weit verbreiteten Cistus-Arten (C. salviifolius und C. laurifolius) mit dem standardisierten Extrakt der vermarkteten Spezies C. creticus verglichen. Obwohl C. creticus die Aufmerksamkeit der medizinischen Fachwelt als Nahrungsergänzungsmittel auf sich gezogen hat, haben die Ergebnisse dieser Studie gezeigt, dass auch andere Cistus-Arten als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden können, da sie ebenfalls sehr signifikante Wirkungen bezüglich Schmerzhemmung und Krebshemmung entfalten.“
[Tsolakou2023] befasst sich mit der Bewertung der Wirksamkeit der Kombination von Citrus aurantium, Cistus creticus und Olea europaea Blattextrakt auf die Lipidprofile von Personen mit geringfügig erhöhten Lipidspiegeln und kommt zu positiven Ergebnissen: (Zitat) „Die vorliegende offene prospektive Beobachtungsstudie in Personen mit leichter Hyperlipidämie zeigten, dass die Nahrungsergänzungsmittel, das Pflanzenextrakte aus Zitrusfrüchten kombiniert aurantium, Olea europaea-Blatt und Cistus creticus, über einen Zeitraum von 12 Wochen verabreicht wurde, signifikant reduzierte TG um -35,31 mg/dl bzw. -26,72 % und erhöhte die HDL-C-Werte um +3,18 mg/dl oder +5,78 %.“