
Auf einen Blick
Methylsulfonylmethan (MSM) ist eine organische Schwefelverbindung mit der chemischen Formel (CH3)2SO2. Es ist eine farb- und geruchlose, kristalline Substanz, die in vielen Pflanzen, Tieren und im menschlichen Körper zu etwa 0,1% des Gewichtes vorkommt. Der normale Mensch enthält etwa 70g MSM.
MSM kann als semiessenziell betrachtet werden.
MSM kommt daher auch in geringen Mengen in vielen Lebensmitteln vor, wie z. B. Obst, Gemüse, Tee, Kaffee und Milch.
Die Einnahme von Methylsulfonylmethan (MSM) wird mit verschiedenen positiven Wirkungen in Verbindung gebracht, die sich hauptsächlich auf folgende Bereiche konzentrieren:
- Gelenkgesundheit und Schmerzlinderung: Reduzierung von Gelenkschmerzen und Entzündungen: MSM kann helfen, Schmerzen und Entzündungen bei Erkrankungen wie Arthrose zu lindern, indem es Entzündungsmediatoren reduziert und die Knorpelregeneration fördert. Verbesserung der Gelenkfunktion: MSM kann die Flexibilität und Beweglichkeit der Gelenke verbessern, was besonders bei altersbedingten Verschleißerscheinungen von Vorteil ist.
- Muskelregeneration und Leistungsfähigkeit: Reduzierung von Muskelkater: MSM kann die Muskelregeneration nach intensiver körperlicher Betätigung beschleunigen und Muskelkater reduzieren, indem es oxidative Schäden minimiert. Verbesserung der sportlichen Leistung: Einige Studien deuten darauf hin, dass MSM die sportliche Leistung verbessern kann, indem es die Erholungszeit verkürzt und die Energieproduktion steigert.
- Hautgesundheit: Verbesserung der Hautelastizität: MSM kann die Kollagenproduktion fördern, was zu einer verbesserten Hautelastizität, Festigkeit und einem gesünderen Aussehen führen kann. Reduzierung von Hautentzündungen: MSM kann helfen, Hautentzündungen zu reduzieren und die Heilung von Hauterkrankungen wie Akne oder Ekzemen zu unterstützen.
- Antioxidative Wirkung: Schutz vor oxidativem Stress: MSM wirkt als Antioxidans und kann helfen, Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen, was eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von chronischen Erkrankungen spielen kann.
- Allergie- und Immunmodulation: Linderung von Allergiesymptomen: MSM kann allergische Reaktionen reduzieren, indem es Entzündungen hemmt und die Histaminfreisetzung reduziert. Stärkung des Immunsystems: MSM kann die Funktion des Immunsystems unterstützen, indem es die Produktion von Immunzellen fördert und die Immunantwort moduliert.
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Methylsulfonylmethan (MSM) gilt im Allgemeinen als gut verträglich, aber wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln können Nebenwirkungen auftreten. Hier sind die wichtigsten:
- Häufige Nebenwirkungen: Verdauungsbeschwerden: Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung können auftreten, insbesondere bei höheren Dosierungen. Diese Beschwerden sind meist mild und verschwinden mit der Zeit. Kopfschmerzen: Einige Personen berichten über leichte Kopfschmerzen zu Beginn der Einnahme.
- Hautausschläge: In seltenen Fällen können Hautausschläge oder Juckreiz auftreten, was auf eine allergische Reaktion hinweisen könnte.
- Seltenere Nebenwirkungen: Müdigkeit: Manche Menschen fühlen sich müde oder abgeschlagen. Konzentrationsschwierigkeiten: Vereinzelt wurde über Konzentrationsprobleme berichtet.
- Allergische Reaktionen: In sehr seltenen Fällen können schwere allergische Reaktionen auftreten, wie z. B. Atembeschwerden oder Schwellungen im Gesichtsbereich.
Es gibt Daten, die darauf hindeuten, dass MSM (Methylsulfonylmethan) in sehr seltenen Fällen und bei extrem hohen Tagesdosen (10g) die Leber belasten kann, obwohl es im Allgemeinen als sicher gilt. Hier sind die wichtigsten Punkte:
- Erhöhte Leberenzymwerte: In einigen Studien und Fallberichten wurde festgestellt, dass MSM die Leberenzymwerte (ALT, AST) erhöhen kann. Dies deutet auf eine mögliche Leberbelastung oder -schädigung hin. Allerdings sind diese Erhöhungen in der Regel mild und reversibel nach Absetzen des MSM.
- CYP450-Enzyme: MSM kann die Aktivität von CYP450-Enzymen beeinflussen, die in der Leber für den Abbau vieler Medikamente zuständig sind. Dies könnte theoretisch zu einer Belastung der Leber führen, da der Stoffwechsel anderer Substanzen beeinflusst wird.
- Vorerkrankungen: Personen mit bestehenden Lebererkrankungen oder die andere Medikamente einnehmen, die die Leber belasten, sollten besonders vorsichtig sein und vor der Einnahme von MSM ihren Arzt konsultieren.
- Obwohl MSM in den meisten Fällen gut verträglich ist, ist es wichtig, auf mögliche Anzeichen einer Leberbelastung zu achten (z. B. Gelbsucht, Müdigkeit, Bauchschmerzen) und bei Auftreten solcher Symptome einen Arzt aufzusuchen.
Es gibt einige potenzielle Wechselwirkungen von MSM, die beachtet werden sollten:
- Blutverdünner (Antikoagulantien): MSM könnte die Wirkung von Medikamenten wie Warfarin (Coumadin) verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen. Wenn Sie Blutverdünner einnehmen, sollten Sie vor der Einnahme von MSM unbedingt Ihren Arzt konsultieren und Ihre Blutwerte regelmäßig überwachen lassen.
- Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR): Obwohl MSM selbst entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, ist Vorsicht geboten, wenn es zusammen mit NSAR wie Ibuprofen oder Naproxen eingenommen wird. In seltenen Fällen könnte dies das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt erhöhen.
- CYP450-Enzyme: MSM kann die Aktivität bestimmter Leberenzyme (CYP450) beeinflussen, die für den Abbau vieler Medikamente verantwortlich sind. Dies könnte die Wirkung einiger Medikamente verstärken oder abschwächen. Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten Sie die Einnahme von MSM mit Ihrem Arzt besprechen.
- Alkohol: Es gibt keine spezifischen Studien zu Wechselwirkungen zwischen MSM und Alkohol. Da sowohl MSM als auch Alkohol die Leber belasten können, ist es ratsam, den Alkoholkonsum während der Einnahme von MSM zu moderieren.
Einnahmeempfehlungen
Die optimale Dosierung von MSM (Methylsulfonylmethan) hängt von individuellen Faktoren wie Körpergewicht, Gesundheitszustand und dem gewünschten Anwendungsbereich ab. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen:
- Typischerweise werden 1 bis 3 g MSM pro Tag empfohlen, aufgeteilt in mehrere kleinere Dosen zur besseren Absorption und Verträglichkeit.
- Für Anfänger ist es ratsam, mit 1 g pro Tag zu starten und die Dosis schrittweise zu erhöhen.
- Bei spezifischen Beschwerden, wie Arthrose und Gelenkschmerzen: Studien empfehlen etwa 1.500 mg morgens nüchtern und 750 mg mittags, zusammen also 2.250 mg täglich.
- Höhere Dosierungen bei starken Beschwerden: In schwerwiegenden Fällen können bis zu 9 g pro Tag eingenommen werden, wobei man sich langsam an diese Menge herantasten sollte.
- Maximale sichere Dosis: Laut der FDA gilt eine tägliche Dosis von bis zu 5g MSM als sicher.
- Einige Quellen erwähnen, dass Dosierungen von bis zu 10 g pro Tag möglich sind.
- MSM sollte idealerweise vor den Mahlzeiten eingenommen werden, da dies die Absorption verbessert.
- Es wird empfohlen, die Einnahme morgens und mittags vorzunehmen, da MSM möglicherweise das Energieniveau steigern kann.
- Kombination mit Vitamin C: Die Wirkung von MSM kann durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C (200–500 mg) verstärkt werden.
- Höhere Dosierungen sollten auf zwei oder drei Einzeldosen verteilt werden, um Verdauungsbeschwerden zu minimieren.
Fazit: Die effektivste Dosierung liegt im Bereich von 2–3 g pro Tag, abhängig vom individuellen Bedarf und Gesundheitszustand. Bei spezifischen Beschwerden wie Arthrose können höhere Mengen von bis zu 9 g täglich hilfreich sein, sollten aber schrittweise erhöht werden. Eine ärztliche Rücksprache ist bei höheren Dosierungen oder bestehenden Erkrankungen empfehlenswert.
Fachinformationen
Es gibt mehrere wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Methylsulfonylmethan (MSM), die verschiedene positive Effekte untersuchen. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:
[Brien2008] beschreibt eine Systematische Überprüfung der Nahrungsergänzungsmittel Dimethylsulfoxid (DMSO) und Methylsulfonylmethan (MSM) bei der Behandlung von Arthrose. (Zitat) „Einige der Daten sind vielversprechend und daher sind weitere Studien gerechtfertigt, da beide Nahrungsergänzungsmittel das Potenzial haben, eine sichere Alternative zu NSAIDs zu sein. Die Evidenz für MSM ist stärker, was darauf hindeutet, dass es für DMSO vorteilhafter sein könnte.„
[Usha2004] führt eine randomisierte, doppelblinde, parallele, placebokontrollierte Studie mit oralem Glucosamin, Methylsulfonylmethan und deren Kombination bei Osteoarthritis aus. Er kommt zum Schluss: (Zitat): „Glu, MSM und ihre Kombination zeigten eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung bei Arthrose. Die Kombinationstherapie zeigte eine bessere Wirksamkeit bei der Verringerung von Schmerzen und Schwellungen und bei der Verbesserung der Funktionsfähigkeit der Gelenke als die einzelnen Wirkstoffe. Alle Behandlungen wurden gut vertragen. Es wurde festgestellt, dass der Beginn der analgetischen und entzündungshemmenden Wirkung bei der Kombination schneller war als bei Glu. Daraus lässt sich schließen, dass die Kombination von MSM mit Glu bei Patienten mit Arthrose zu einer besseren und schnelleren Verbesserung führt.“
[Guaitolini2019] befasst sich mit einer randomisierten, placebokontrollierte Studie eines Nutrazeutikums auf Basis von Hyaluronsäure, L-Carnosin und Methylsulfonylmethan zur Ästhetik und zum Wohlbefinden der Gesichtshaut. Er kommt zu folgendem Fazit (Zitat) „Die Verabreichung eines Mehrkomponenten-Nahrungsergänzungsmittels aus Hyaluronsäure, Carnosin und MSM hat in einer kurzfristigen Nachbeobachtungszeit eine Wirksamkeit für die Hydratation, Elastizität und Talgsekretion der Gesichtshaut gezeigt, mit einer statistisch signifikanten Verbesserung zwischen T0 und T60; Umgekehrt zeigte das Placebo keine Verbesserung der gleichen Parameter bei T60. Hautfalten zeigten nur im periokularen Bereich der MCN-Patienten eine statistisch signifikante Verbesserung, während sie in der Placebogruppe überhaupt nicht zu sehen waren. Der Grad der Zufriedenheit der Probanden mit dem Hautbild, dem Wohlbefinden und der Lebensqualität war bei den MCN-Probanden signifikant höher. In keiner der beiden Gruppen wurden signifikante Nebenwirkungen berichtet. Einige generische Verbesserungen von Haaren, Gelenken und Schleimhäuten wurden von den Teilnehmern der MCN-Gruppe subjektiv berichtet.“
[NeelamMuizzuddin2022] beschreiben in „Die orale Verabreichung eines schwefelhaltigen Nahrungsergänzungsmittels Methylsulfonylmethan verbessert die Zeichen der Hautalterung“ . Er resumiert (Zitat): „… dass eine orale Supplementierung mit MSM zu signifikanten Verbesserungen des Aussehens und des Zustands der Haut führte, die durch Expertenbewertung, instrumentelle Messungen und Selbsteinschätzung der Teilnehmer bewertet wurden. Diese Studie zeigte, dass die niedrigere Dosis von 1 g/Tag ausreichend zu sein schien, um die Zeichen der Hautalterung im Gesicht zu reduzieren.“
[McFarlin2023] geht auf die Wirkung der MSM-Supplementierung auf eine reduzierten Entzündung und einer verbesserten angeborenen Immunantwort beim Menschen nach Sport ein. Die Studie folgert (Zitat): „Im Vergleich zu Placebo war eine MSM-Supplementierung mit einer verbesserten Entzündungsreaktion (15 mRNA) und viralen Immunantwort (2 mRNA) verbunden. Die größte Anzahl von Veränderungen wurde 4 und 24 Stunden nach dem Training festgestellt. Die wichtigste Erkenntnis der vorliegenden Studie ist, dass eine MSM-Supplementierung das Entzündungsmanagement und die angeborene Immunantwort nach dem Training verbessern kann.“
Einen sehr guten Überblick zur Wirkung des MSM bei Gelenkerkrankungen mit vielen verlinkten Studien gibt die Seite https://www.orthoknowledge.eu/artikel/msm-update
[Hewlings2018] beschreibt in einer randomisierten doppelblinden explorativen Studie die positiven Auswirkungen von Methylsulfonylmethan auf allergische Rhinitis nach einer Standard-Allergenprovokation. Das Fazit ist eindeutig: (Zitat) „Alle MSM-Behandlungszyklen reduzierten die durchschnittlichen nasalen Symptome auf der visuellen Analogskala in einem Längsschnittvergleich über alle Teilnehmer hinweg, wobei niedrig dosierte Behandlungen die Symptome um 53,72 % (P = 0,001) verringerten und eine akute 12-g-Dosis die Symptome um 22,49 % verringerte (P = 0,03). Obwohl die akute Dosis von MSM keine signifikanten Veränderungen der Durchgängigkeit der Nase hervorrief, linderten niedrige “tägliche” Dosen die Nasenobstruktion signifikant, wie ein Anstieg der PNIF um 17,32 % (P = 0,02) bei allen Teilnehmern zeigte. Die wirksamste Dosis über alle Messungen hinweg war der tägliche Verzehr von 3 g MSM, der alle Nasensymptome (Nasenverstopfung, Rhinorrhoe, tränende oder juckende Augen und Nase sowie Niesen) signifikant verringerte und außerdem die PNIF signifikant (P = 0,01) erhöhte. Schlüsse: Das MSM-Studienprodukt führte zu einer signifikanten Linderung der Symptome der allergischen Rhinitis und objektiven Messungen der Nasenobstruktion ohne das Auftreten unerwünschter Ereignisse. Die orale Einnahme des Studienprodukts kann die Symptome und das Auftreten einer allergischen Rhinitis ohne die Nebenwirkungen reduzieren, die mit der Standardmedikation verbunden sind.
[Butawan2017] bewertet die Sicherheit von MSM als sehr hoch. Er kommt zu folgendem Schluss: (Zitat) „MSM ist eine natürlich vorkommende schwefelorganische Verbindung mit weitreichenden biologischen Wirkungen. Die Aufnahme und Biosynthese dieser Verbindung durch den Menschen hängt wahrscheinlich stark vom Co-Metabolismus zwischen Mikrobiota und Wirt ab. Unabhängig davon, ob es auf natürliche Weise produziert oder hergestellt wird, weist MSM keine biochemischen Unterschiede in seiner Fähigkeit auf, oxidativen Stress und Entzündungen zu vermitteln. Dieser Mikronährstoff wird bei Arthritis und einer Reihe anderer Erkrankungen im Zusammenhang mit Entzündungen, körperlicher Funktion und Leistungsfähigkeit gut vertragen. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass MSM eines Tages bei der Behandlung verschiedener Krebsarten oder metabolischer Syndrome helfen kann.“