
Auf einen Blick
Phosphatidylserin (abgekürzt PS) ist ein Phospholipid und Bestandteil biologischer Membranen. Damit ist es eine körpereigene Substanz und kann als semiessenziell bezeichnet werden, da es für die Körperfunktion wichtig ist, aber in begrenzten Mengen vom Körper selber hergestellt wird. PS spielt eine Schlüsselrolle in der Zellkommunikation und hat wichtige Funktionen beim gesteuerten Zelltod (Apoptose) geschädigter Zellen.
PS bietet mehrere gesundheitliche Vorteile bei der Einnahme:
- Verbesserte kognitive Funktionen: PS kann die mentale Leistungsfähigkeit steigern, einschließlich Konzentration, Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit und Gedächtnisleistung.
- Stressreduktion: Es kann Stress lindern, indem es die Kortisolspiegel und ACTH-Spiegel im Körper reduziert, was zu einer verbesserten Stimmungslage und mehr Ruhe in stressigen Situationen führt.
- Unterstützung der Gehirngesundheit: PS spielt eine wichtige Rolle bei der Kommunikation zwischen Gehirnzellen und kann zur Vorbeugung der Abnahme der mentalen Funktion im Alter beitragen.
- Linderung von Depressionen: Es kann depressive Symptome verbessern, insbesondere bei älteren Menschen, ohne die negativen Nebenwirkungen typischer Antidepressiva.
- Verbesserung der Beweglichkeit: In Kombination mit anderen Nährstoffen kann es die Beweglichkeit, besonders bei älteren Menschen, verbessern.
- Förderung der Schlafqualität: PS könnte zur Verbesserung der Schlafqualität beitragen, insbesondere bei Erkrankungen wie Parkinson.
- PS kann die Knochenbildung und -reparatur unterstützen.
- PS kann den Blutdruck senken, da es die Gefäßfunktion beeinflusst
- Verbesserung der sportlichen Leistung: PS kann die Regeneration nach sportlicher Belastung fördern und möglicherweise die Aufnahme von Glucose in die Muskelzellen verbessern.
Diese Vorteile machen PS zu einem vielversprechenden Nahrungsergänzungsmittel für die Verbesserung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit sowie des allgemeinen Wohlbefindens
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Es gibt einige wichtige Wechselwirkungen von PS, die zu beachten sind:
- Antikoagulantien: PS kann die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin verstärken und das Blutungsrisiko erhöhen.
- Cholinergika: Die Wirkung von Medikamenten, die das cholinerge System beeinflussen (z.B. Alzheimer-Medikamente), kann durch PS beeinflusst werden.
- Anticholinergika: PS kann die Wirkung von anticholinergen Medikamenten abschwächen.
- Antidepressiva und angstlösende Medikamente: Es können Wechselwirkungen auftreten, daher ist Vorsicht geboten.
- Medikamente gegen grünen Star: Die Kombination kann das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.
Es ist wichtig, bei Einnahme dieser Medikamente vor der Einnahme von PS mit einem Arzt zu sprechen. Die Wechselwirkungen können unabhängig von der Dosierung auftreten, aber gerade bei höheren Dosen (über 300 mg pro Tag) ist besondere Vorsicht geboten
Die Einnahme von PS gilt ansonsten allgemein als sicher, jedoch können in einigen Fällen Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei höheren Dosierungen. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören:
- Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen treten häufiger bei Dosen über 300 mg pro Tag auf.
- Schlafstörungen: Schlaflosigkeit oder unruhiger Schlaf können bei Dosen über 400–600 mg pro Tag auftreten, besonders wenn PS abends eingenommen wird.
- Kopfschmerzen: Leichte bis mäßige Kopfschmerzen wurden in seltenen Fällen bei Dosen über 400 mg pro Tag beobachtet.
- Blutdruckänderungen: Niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann bei Dosen über 300 mg pro Tag auftreten, da PS die Gefäßfunktion beeinflussen kann.
- Allergische Reaktionen: Selten, aber möglich, insbesondere bei Personen mit Allergien gegen Soja oder Phospholipide.
Die Nebenwirkungen treten meist bei höheren Dosierungen auf, während niedrigere Dosen (100–300 mg täglich) in der Regel gut verträglich sind. Es wird empfohlen, die Einnahme mit einem Arzt abzustimmen, insbesondere bei bestehenden Erkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten.
Einnahmeempfehlungen
Bis zu 300mg PS am Tag gelten als sichere Dosierung. Je nach Zweck wird empfohlen, das PS morgens (zur Anregung) oder Abends (zur Schlafförderung) einzunehmen.
Fachinformationen
[Glade2015] gibt einen sehr guten Überblick über den Stand der Forschung und der Studienlage (mit Quellen) bezüglich der Rolle von PS für das menschliche Gehirn und die Auswirkung der Supplementierung. Der Befund (Zitat): „Eine große Anzahl wissenschaftlicher Beweise beschreibt die Wechselwirkungen zwischen PS, kognitiver Aktivität, kognitivem Altern und der Beibehaltung der kognitiven Funktionsfähigkeit.“
[Kim2014] beschreibt detailliert die Stoffwechselwege und die Funktionen von PS
[Kingsley2006] geht auf die Wirkungen von PS im Sport ein. Er hält u.a. fest (Zitat): „dass PS 800 mg/Tag die Cortisolreaktion auf Übertraining während des Krafttrainings reduzierte und gleichzeitig das Wohlbefinden verbesserte und den wahrgenommenen Muskelkater verringerte“. Des weiteren kommentiert die Studie (Zitat): „dass eine kurzfristige Supplementierung mit PS 750 mg/Tag die Trainingskapazität beim hochintensiven Radfahren verbessert und die Leistung beim intermittierenden Laufen tendenziell steigert, auf eine innovative Anwendung für diese Ergänzung hindeuten.“