Auf einen Blick
Tribulus terrestris, auch bekannt als Erd-Burzeldorn, ist eine Heilpflanze, die traditionell in der ayurvedischen und chinesischen Medizin verwendet wird. Sie hat zahlreiche potenzielle Wirkungen und Anwendungen, insbesondere bei hormonellen Problemen und sportlicher Leistung.
Die Wirkstoffe sind Saponine, besonders Protodioscin, ein steroidales Saponin, es ist für die hormonelle Wirkung verantwortlich. Furostanol-Saponine sind bioaktive Moleküle, welche die Testosteronproduktion fördern und auf das hormonelle Gleichgewicht einwirken.
Die Wirkungen von Tribulus können wie folgt zusammengefasst werden:
- Hormonelle Balance: Tribulus kann die Produktion von luteinisierendem Hormon (LH) stimulieren, was bei Männern die Testosteronproduktion und bei Frauen die Progesteron- und Östrogenproduktion unterstützt.
- Es wird häufig zur Behandlung von Andropause (bei Männern) und Menopause (bei Frauen) eingesetzt.
- Tribulus wird zur Steigerung der Libido und zur Behandlung von erektiler Dysfunktion eingesetzt. Studien zeigen positive Effekte auf die sexuelle Zufriedenheit und Funktion bei Männern und Frauen. Es ist das einzige bekannte pflanzliche Präparat, welches die Libido bei Frauen nachweislich erhöhen kann. Siehe auch [Gama2014] und [Souza2016].
- Sportliche Leistung: Tribulus kann Muskelkraft, Ausdauer und Regeneration fördern, indem es den Testosteronspiegel erhöht.
- Harntreibend: Unterstützt die Ausscheidung von Salz und Wasser, was den Blutdruck senken kann.
- Antioxidativ: Schützt Herzzellen und fördert die Herzgesundheit.
- Antidiabetisch: Kann den Blutzuckerspiegel regulieren.
Tribulus terrestris ist ein vielseitiges Nahrungsergänzungsmittel mit potenziellen Vorteilen für hormonelle Probleme, sexuelle Gesundheit und sportliche Leistung. Seine Wirkungen beruhen hauptsächlich auf den enthaltenen Saponinen wie Protodioscin. Die Einnahme sollte individuell angepasst und idealerweise unter ärztlicher Beratung erfolgen.
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen:
- Magen-Darm-Beschwerden,
- Schlafstörungen,
- erhöhter Puls oder
- allergische Reaktionen.
Tribulus ist in empfohlenen Dosierungen gut verträglich; dennoch sollte bei bestehenden Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme vor der Einnahme ein Arzt konsultiert werden.
Tribulus terrestris kann Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten und physiologischen Prozessen haben. Hier sind die wichtigsten Wechselwirkungen:
- Medikamente für den Hormonhaushalt: Tribulus kann die Wirkung von Hormonersatztherapien beeinflussen, da es möglicherweise die Produktion von luteinisierendem Hormon (LH) und Testosteron stimuliert. Dies könnte bei Patienten mit hormonabhängigen Erkrankungen wie Prostatakrebs oder Brustkrebs problematisch sein.
- Blutdruckmedikamente: Tribulus kann den Blutdruck senken, weshalb es die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten verstärken könnte. Dies kann zu einem gefährlich niedrigen Blutdruck führen.
- Antidiabetika: Tribulus kann den Blutzuckerspiegel senken. In Kombination mit Antidiabetika besteht das Risiko einer Hypoglykämie (zu niedriger Blutzucker).
- Lithium (in therapeutischen Dosen / Psychiatrie) Tribulus hat eine diuretische Wirkung (ähnlich wie ein “Wasserpille”), was die Ausscheidung von Lithium verringern und dessen Konzentration im Körper erhöhen könnte. Dies kann zu gefährlichen Nebenwirkungen führen.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Von der Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit wird abgeraten, da Tribulus den Hormonhaushalt beeinflussen kann, was Risiken für Mutter und Kind birgt.
Personen, die solche Medikamente einnehmen oder an hormonabhängigen Erkrankungen leiden, sollten vor der Einnahme unbedingt einen Arzt konsultieren.
Einnahmeempfehlungen
Die Typische Dosierung liegt bei 500–2000 mg Extrakt pro Tag, aufgeteilt in zwei Dosen.
Einnahmezyklus: Es wird empfohlen, Tribulus zyklisch einzunehmen (z. B. 4 Wochen Einnahme, 4 Wochen Pause), um eine mögliche Toleranzbildung zu vermeiden.
Fachinformationen
[FernandezLazaro2022] beschreibt die Auswirkungen von Tribulus terrestris L. auf Sport- und Gesundheitsbiomarker bei körperlich aktiven erwachsenen Männern in einer systematischen Metastudie. Er resümiert unter anderem (Zitat): „Basierend auf den PRISMA-Richtlinien (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analysis) und dem modifizierten McMaster Critical Review Form zur methodischen Qualitätsbewertung haben wir systematisch Studien überprüft, die in Web of Science, Scopus und PubMed indiziert sind, um die Auswirkungen von TT auf immunologische, hämatologische, biochemische, nierenförmige, lipidische, hormonelle und entzündungshemmende Reaktionen bei körperlich aktiven erwachsenen Männern zu bewerten. Unter den 340 Datensätzen, die bei der Suche identifiziert wurden, erfüllten insgesamt 7 Studien die Ein- und Ausschlusskriterien. Insgesamt zeigten die mit TT supplementierten Teilnehmer signifikante Verbesserungen des Lipidprofils. Entzündungs- und hämatologische Biomarker zeigten moderate positive Wirkungen ohne signifikante Veränderungen der renalen Biomarker.“
[Saeed2024] beschreibt die ielversprechende Phytopharmakologie, ernährungsphysiologisches Potenzial, gesundheitliche Vorteile und traditionelle Verwendung von Tribulus terrestris L. Kraut. Die wichtigsten Erkenntnisse sind (Zitat) „Diese umfangreiche Übersichtsarbeit bietet ein detailliertes Verständnis von T. terrestris, das seine Phytochemie, Phytopharmakologie, positiven Auswirkungen und therapeutischen Anwendungen umfasst. Die phytochemischen und pharmakologischen Aktivitäten der gesamten T. terrestris-Pflanze wurden intensiv erforscht, einschließlich harntreibender, antiurolithiasiser, blutdrucksenkender, schmerzstillender, antihyperlipidämischer, immunmodulatorischer, antidiabetische, krebshemmender, antihelminthischer, aphrodisierender, antibakterieller, hepatoprotektiver und entzündungshemmender Eigenschaften. Aufgrund seiner kaliumsparenden, kardioprotektiven und antihyperlipidämischen Eigenschaften könnte T. terrestris das Potenzial einer pflanzlichen Therapie für eine erfolgreiche Blutdruckkontrolle haben. Über andere pharmakologische Eigenschaften der Pflanze wurde ebenfalls berichtet. Nahrungsergänzungsmittel, die T. terrestris-Extrakte enthalten, sollen die Spermienproduktion von Ratten verbessern und gleichzeitig den zirkulierenden Androgenspiegel konstant halten. Als Aphrodisiakum hat T. terrestris eine breite Anwendung gefunden. T. terrestris schützt vor neuronalen Schäden vor allem durch seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften. Die zugrundeliegenden Wirkmechanismen hinter der Funktion der Phytochemikalie können von Spezies zu Spezies variieren und sind noch unvollständig verstanden, daher sind weitere Forschungen erforderlich, um sie vollständig zu erforschen.“
[Dell’Agli2008] beschreibt die Stoffwechselinteraktionen von Tribulus vor allem in Hinblick auf die Behandlung von männlicher Impotenz und geht auf den Mechanismus ein, der ähnlich funktioniert wie z.B. bei Viagra. Es hemmt das Enzym PD5A1, welches die Stickoxide abbaut, die für eine Erektion notwendig sind.
[Souza2016] zeigt die Effektivität von Tribulus bei Frauen in der Menopause bezüglich einer Zunahme deren Libido
Auch [Qureshi2014] und [Gama2014] beschreiben die Effektivität von Tribulus bei der Behandlung von Libidostörungen bei Frauen.
[Siddiqui2021]: In einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie erhielten Teilnehmer mit prä-hypertensivem Blutdruck (systolisch 120–139 mmHg, diastolisch 80–89 mmHg) über zwei Monate täglich 6 g getrocknete Früchte von Tribulus terrestris. Die systolischen Werte sanken im Durchschnitt um 7,7 mmHg, die diastolischen um 5,5 mmHg. Im Vergleich dazu zeigte die Placebogruppe nur minimale Veränderungen (−1,9/−0,2 mmHg).