Orthomolekulare Medizin, Biohacking & Nahrungsergänzungsmittel

Alle Fakten über alternative Medizin und Gesundheit aus den USA, die in Europa nicht veröffentlicht werden dürfen!

MOLYBDÄN

Auf einen Blick

Molybdän ist ein silbrig-weißes, hartes und zähes Übergangsmetall mit der Ordnungszahl 42 und gehört zur 5. Periode im Periodensystem. Es zeichnet sich durch einen sehr hohen Schmelzpunkt von etwa 2620 °C aus, was es besonders hitzebeständig macht. Das Metall ist mechanisch gut dehnbar und lässt sich gut verarbeiten. Es ist relativ unedel, bildet aber an der Luft eine schützende Oxidschicht, die es gegen weitere Oxidation schützt. Molybdän reagiert erst bei höheren Temperaturen mit Nichtmetallen und ist gegenüber nichtoxidierenden Säuren beständig, wird jedoch von oxidierenden Säuren wie Salpetersäure aufgelöst.

Molybdän kommt in der Natur hauptsächlich als Molybdänsulfid (MoS₂) vor und wird meist als Nebenprodukt bei der Kupfergewinnung gewonnen. Es wird vor allem als Legierungselement verwendet, um die Härte und Festigkeit von Stahl bei hohen Temperaturen zu verbessern, was es besonders in der Luft- und Raumfahrt sowie im Maschinenbau wertvoll macht. Zudem dient es als Katalysator in der Ölverarbeitung und als Schmiermittel in Form von Molybdändisulfid.

Für Lebewesen ist Molybdän ein essenzielles (lebensnotwendiges) Spurenelement. Es ist Bestandteil wichtiger Enzyme, etwa der Xanthinoxidase, die am Purinstoffwechsel beteiligt ist, und der Sulfitoxidase, die schwefelhaltige Verbindungen abbaut. Pflanzen und Bodenbakterien nutzen Molybdän für die Stickstofffixierung, was für das Pflanzenwachstum entscheidend ist. Ein Mangel kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen.

Ein Molybdänmangel ist in Industrieländern sehr selten, da die Böden meist ausreichend Molybdän enthalten und eine abwechslungsreiche Ernährung den Bedarf in der Regel deckt. Typische Ursachen für einen Mangel sind einseitige, molybdänarme Ernährung, langfristige parenterale Ernährung ohne Molybdänzufuhr, Resorptionsstörungen im Darm (z. B. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Zöliakie) sowie Alkoholismus.

Risikogruppen sind vor allem Menschen, die sich überwiegend von stark verarbeiteten Lebensmitteln ernähren oder unter chronischem Stress stehen. Ein dokumentierter Mangel wurde bei Patienten beobachtet, die über längere Zeit intravenös ernährt wurden, etwa bei Morbus Crohn, was zu Symptomen wie Herzrasen, neurologischen Störungen und niedrigen Harnsäurewerten führte.

Molybdän hat bei einer zusätzlichen Einnahme mehrere wichtige gesundheitliche Vorteile im menschlichen Körper:

  • Unterstützung des Stoffwechsels: Molybdän ist ein essentieller Bestandteil von Enzymen wie der Xanthinoxidase, die am Abbau von Purinen beteiligt sind. Dadurch hilft es bei der Umwandlung von Hypoxanthin zu Xanthin und schließlich zu Harnsäure, was wichtig für den Purinstoffwechsel und die Verhinderung von Gicht ist. Es unterstützt auch den Abbau von Schwefelverbindungen und Aminosäuren sowie die Verwertung von Nährstoffen allgemein.
  • Entgiftung: Molybdän ist Bestandteil von Enzymen wie der Sulfitoxidase und Aldehydoxidase, die bei der Entgiftung des Körpers eine Rolle spielen. Es wandelt toxische Sulfite in weniger schädliche Sulfate um und hilft beim Abbau von Fremdstoffen und Medikamenten in der Leber, wodurch die allgemeine Entgiftungsfähigkeit des Organismus verbessert wird.
  • Immunsystem und Energie: Es trägt zur Stärkung des Immunsystems bei und unterstützt die Energiegewinnung aus Fetten sowie den Abbau von Alkohol in der Leber.
  • Zahngesundheit: hemmt das Wachstum kariesverursachender Bakterien.
  • Eisenstoffwechsel: Es hilft beim Mobilisieren und Transportieren von Eisen, was einer Eisenmangelanämie vorbeugen kann.
  • Mögliche weitere Vorteile: Erste Studien deuten darauf hin, dass Molybdän das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen könnte und somit potenziell zur Krebsprävention beitragen kann.
  • Therapeutische Anwendungen: Molybdän kann bei Diabetes unterstützend wirken, da es insulinähnliche und glukosesenkende Effekte zeigt. Zudem wird es bei bestimmten Stoffwechselerkrankungen wie Morbus Wilson eingesetzt.

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Eine übermäßige Aufnahme von Molybdän kann verschiedene Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn die Zufuhr deutlich über der empfohlenen Menge liegt:

  • Gastrointestinale Beschwerden: Dazu zählen Durchfall (Diarrhoe), Übelkeit und Erbrechen.
  • Blutarmut (Anämie): Eine hohe Molybdänzufuhr kann die Kupferaufnahme im Körper beeinträchtigen, was zu Anämie und Schwäche führen kann.
  • Erhöhte Harnsäurewerte (Hyperurikämie): Dies kann schmerzhafte Gelenkentzündungen (Arthralgien) bis hin zu Gicht (Urikopathie) auslösen. In Regionen mit sehr hohen Molybdänkonzentrationen im Boden wurden gichtähnliche Symptome beobachtet.
  • Gelenkschmerzen und Schwellungen: Diese ähneln Gichtanfällen und treten bei chronisch hoher Molybdänaufnahme auf.
  • Leber- und Nierenschäden: Eine langfristige Überdosierung kann die Leber schädigen und in extremen Fällen die Nierenfunktion beeinträchtigen.
  • Hautausschläge und Juckreiz: Hautreaktionen können ebenfalls auftreten.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen sind möglich, da Molybdän auch das Nervensystem beeinflusst.
  • Risiken bei Nierenerkrankungen: Bei Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion kann eine hohe Molybdänaufnahme die Nierenfunktion weiter verschlechtern.

Die tolerierbare obere Aufnahmemenge für gesunde Erwachsene liegt laut US-Behörden bei etwa 2 mg pro Tag, wobei Nebenwirkungen meist erst bei deutlich höheren Dosen (z. B. 10–15 mg täglich über längere Zeit) auftreten.

Eine Überdosierung ist selten und meist auf die Einnahme hoch dosierter Nahrungsergänzungsmittel oder auf Umweltbelastungen zurückzuführen. Bei Verdacht auf eine Überdosierung sollte ärztlicher Rat eingeholt und die Molybdänzufuhr reduziert werden

Molybdän hat verschiedene Wechselwirkungen, vor allem mit Medikamenten und anderen Mikronährstoffen:

  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Molybdän kann die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen, insbesondere von blutverdünnenden Mitteln und Chemotherapeutika. Es kann enzymatische Prozesse verändern, die für den Abbau und die Wirkung dieser Medikamente wichtig sind.
  • Wechselwirkungen mit Spurenelementen: Besonders bedeutsam ist die Interaktion zwischen Molybdän und Kupfer. Eine hohe Molybdänzufuhr kann die Aufnahme und Verwertung von Kupfer im Körper hemmen, was zu Kupfermangel führen kann. Dieser Mangel kann Anämie, Schwäche und neurologische Störungen verursachen.
  • Wechselwirkungen mit Eisen und Sulfat: Molybdän wirkt als Cofaktor bei Enzymen, die an der Eisenverwertung beteiligt sind, und beeinflusst auch den Sulfatstoffwechsel. Die klinische Relevanz dieser Interaktionen beim Menschen ist noch nicht vollständig geklärt, aber sie können den Eisenstoffwechsel und die Entgiftung beeinflussen.
  • Enzymatische Effekte: Molybdän verstärkt die Aktivität des Enzyms Xanthinoxidase, das an der Purinverwertung beteiligt ist. Einige Medikamente hemmen dieses Enzym, sodass Molybdän hier eine Gegenwirkung entfalten kann.

Insgesamt ist bei der Einnahme von Molybdän, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig Medikamente eingenommen werden oder eine Nierenerkrankung vorliegt. Eine ärztliche Beratung ist empfehlenswert, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden

Einnahmeempfehlungen

Die empfohlene tägliche Einnahmemenge von Molybdän liegt für Erwachsene, Jugendliche ab 10 Jahren sowie Schwangere und Stillende bei etwa 50 bis 100 Mikrogramm (µg) pro Tag, wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird. Für Kinder und Säuglinge gelten altersabhängige geringere Werte, zum Beispiel: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat einen Adequate Intake (AI) von 65 µg/Tag für Personen ab 15 Jahren festgelegt.

Für Nahrungsergänzungsmittel empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Höchstmenge von 80 µg Molybdän pro Tagesverzehrempfehlung eines Produkts.

Da die Naturgesetze in den USA anders sind, als in Europa, wird dort jeweils die zehnfach höhere Grenze festgelegt. 😊

Die sichere obere Aufnahmemenge (Tolerable Upper Intake Level, UL) für Erwachsene liegt bei 600 µg pro Tag, was etwa dem 12-fachen der empfohlenen Tagesdosis entspricht.

Fachinformationen

Eine umfassende Übersicht zu Molybdän, dessen Mangelerscheinungen und toxischen Effekten bietet die Publikation [Micronutrients2001]. Dort werden Studien zu Molybdänmangel (sehr selten, meist genetisch bedingt), sowie Effekte hoher Molybdänzufuhr beschrieben. Beispielsweise wurde in einer Studie bei Armeniern ein Zusammenhang zwischen hoher Molybdänaufnahme (10-15 mg/Tag) und erhöhtem Harnsäurespiegel beobachtet2.

Erste humanbasierte Studien deuten darauf hin, dass Molybdän bei der Hemmung von Gefäßneubildung in Darm- und Brustkrebs [Odularu2019] hilfreich sein könnte.

Eine aktuelle Übersichtsarbeit im Rahmen der Nordic Nutrition Recommendations 2023 (https://pub.norden.org/nord2023-003/nord2023-003.pdf) basierend auf [Oskarsson2023] fasst die Evidenz zur Rolle von Molybdän für gesundheitsbezogene Outcomes zusammen und dient als Grundlage für die Festlegung von Referenzwerten für die Zufuhr.