Orthomolekulare Medizin, Biohacking & Nahrungsergänzungsmittel

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LYCOPIN

Auf einen Blick

Lycopin ist ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Carotinoide und verantwortlich für die rote Farbe von Tomaten, Wassermelonen, rosa Grapefruits und anderen roten oder rosafarbenen Obst- und Gemüsesorten. Es ist fettlöslich und besitzt eine lineare, polyenartige chemische Struktur mit vielen konjugierten Doppelbindungen, was ihm seine charakteristische Farbe und antioxidative Eigenschaften verleiht.

Lycopin zählt zu den stärksten Antioxidantien unter den Carotinoiden und wird nur noch von Astaxanthin übertroffen. Es neutralisiert freie Radikale, indem es Elektronen abgibt und so Zell- und Gewebeschäden vorbeugt. Die antioxidative Wirkung von Lycopin ist etwa doppelt so hoch wie die von Beta-Carotin und zehnmal so hoch wie die von Vitamin E.

Lycopin kann aus Tomaten aufgenommen werden, interessanterweise aber nicht aus frischen Tomaten, weil es schwer löslich ist. Die beste und sicherste Form der Aufnahme, abgesehen von Nahrungsergänzungsmitteln, ist Tomatenmark. Im Tomatenmark ist es durch das Einkochen sehr gut aufgeschlossen und bioverfügbar.

Folgende gesundheitlichen Vorteile hat es:

  • Lycopin unterstützt das Immunsystem, indem es das Wachstum und die Aktivität bestimmter Immunzellen fördert.
  • Es kann das Risiko für verschiedene Krebsarten senken, insbesondere Prostatakrebs, aber auch Lungen-, Brust-, Gebärmutterhals-, Bauchspeicheldrüsen-, Gallenblasen- und Darmkrebs.
  • Studien zeigen, dass eine lycopinreiche Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle deutlich verringern kann.
  • Lycopin schützt vor Zellschäden durch UV-Strahlung und kann so frühzeitiger Hautalterung und Sonnenbrand vorbeugen.
  • Es wirkt entzündungshemmend und kann rheumatische Erkrankungen, Arthritis und Raucherschäden abmildern.
  • Besonders hohe Konzentrationen finden sich in der Prostata, was die schützende Wirkung bei Prostatakrebs und gutartiger Prostatavergrößerung erklärt.
  • Verbesserung von Elastizität und Hautbild: Durch die antioxidative Wirkung bleibt die Haut elastischer und straffer, was zu einem frischeren und vitaleren Erscheinungsbild führt. Lycopin unterstützt die natürliche Regeneration der Hautzellen und kann so auch das Hautbild verbessern

Lycopin wird besser aufgenommen, wenn es zusammen mit Fett verzehrt wird, zum Beispiel in Form von Tomatensauce mit Olivenöl. Die Wirkung entfaltet sich langfristig: Lycopin ist ein sogenannter „Marathon-Wirkstoff“ und schützt die Haut nachhaltig, nicht kurzfristig

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Lycopin gilt bei normaler Aufnahme über die Nahrung als sicher. Nebenwirkungen treten vor allem bei sehr hohen Dosen oder bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auf:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Zu hohe Mengen können zu Übelkeit, Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen führen. Diese Beschwerden treten häufiger bei Supplementen als bei natürlichen Lebensmitteln auf.
  • Carotinämie (Lycopenodermie): Übermäßiger Verzehr kann zu einer gelblich-orangen Verfärbung der Haut führen, insbesondere an Handflächen und Fußsohlen. Diese harmlose Erscheinung verschwindet nach Reduktion der Lycopinaufnahme wieder.
  • Allergische Reaktionen: In sehr seltenen Fällen können Hautausschläge, Juckreiz, Schwellungen oder Atembeschwerden auftreten. Bei solchen Symptomen sollte die Einnahme sofort gestoppt und ein Arzt konsultiert werde

Wechselwirkungen von Lycopin:

  • Blutverdünner (z. B. Warfarin): Lycopin kann die Wirkung von Antikoagulantien beeinflussen und das Risiko für Blutungen erhöhen. Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten Lycopin nur nach Rücksprache mit dem Arzt verwenden.
  • Hormonelle Verhütungsmittel: Es gibt Hinweise darauf, dass Lycopin die Wirksamkeit von Antibabypillen verringern kann. In solchen Fällen werden alternative Verhütungsmethoden empfohlen.
  • Cyclosporin: Die gleichzeitige Einnahme mit Cyclosporin ist kontraindiziert, da das Risiko einer Leberschädigung deutlich steigen kann.
  • Rifampin: Dieses Antibiotikum kann die Wirksamkeit von Lycopin verringern.
  • Weitere Medikamente: Über Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln liegen bislang nur wenige Daten vor.

Absorption: Lycopin konkurriert bei der Aufnahme im Körper mit anderen Carotinoiden wie Beta-Carotin und Lutein, was die Bioverfügbarkeit beeinflussen kann.

Einnahmeempfehlungen

Einnahmeempfehlungen für Lycopin

  • Es gibt keine offiziell festgelegte Tagesdosis (RDA) für Lycopin.
  • Studien und Experten empfehlen eine tägliche Aufnahme von etwa 6–15 mg Lycopin für gesundheitliche Vorteile. Diese Menge kann bereits durch den Verzehr von etwa einer Tasse Tomatensaft oder 2–3 mittelgroßen Tomaten erreicht werden.
  • Typische Nahrungsergänzungsmittel enthalten 10–20 mg Lycopin pro Kapsel. Die empfohlene Einnahme liegt meist bei 1–2 Kapseln täglich, idealerweise zu einer Mahlzeit und mit etwas Fett, um die Aufnahme zu verbessern.
  • Eine Aufnahme von bis zu 75 mg Lycopin pro Tag gilt als sicher.

Wenn das einen Staatsgläubigen noch interessiert: Die bestechliche Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine akzeptable tägliche Aufnahme (ADI) von 0,5 mg Lycopin pro Kilogramm Körpergewicht. Dosen bis 75 mg pro Tag gelten laut diesen Kreaturen als sicher.

Fachinformationen

Eine Metaanalyse [Paran2009] von RCTs, die die Wirkung des Carotinoids Lycopin (10–50 mg Tag–1 für 4–12 Wochen) auf SBP untersuchten, deutete auf eine signifikante BP-reduzierende Wirkung hin (mittlere SBP-Veränderung ± Standardfehler: –5,6 ± 5,3 mmHg; P = 0,04) 75. Die Wirkung von Lycopin auf den Blutdruck scheint additiv zu der von blutdrucksenkenden Arzneimitteln zu sein

Beobachtungsstudie von Cheng et al. [Cheng2019] untersuchte den Zusammenhang zwischen Lycopinaufnahme und kardiovaskulären Erkrankungen. Ergebnisse: Höhere Lycopinaufnahme war mit einem um 14 % reduzierten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und einem um 26 % geringeren Schlaganfallrisiko verbunden.

Meta-Analyse von Cheng et al. [Chen2013a] Diese systematische Übersichtsarbeit analysierte mehrere randomisierte kontrollierte Studien zur Wirkung von Lycopin auf oxidative Stressmarker. Ergebnisse: Lycopin-Supplementierung führte zu einer signifikanten Reduktion der DNA-Schädigung, gemessen durch die Comet-Assay-Methode. Die Wirkung auf andere oxidative Stressmarker wie LDL-Oxidation war weniger konsistent. Diese systematische Übersichtsarbeit analysierte mehrere randomisierte kontrollierte Studien zur Wirkung von Lycopin auf oxidative Stressmarker. Ergebnisse: Lycopin-Supplementierung führte zu einer signifikanten Reduktion der DNA-Schädigung, gemessen durch die Comet-Assay-Methode. Die Wirkung auf andere oxidative Stressmarker wie LDL-Oxidation war weniger konsistent.

[Mirahmadi2023] Klinische Studie bei Patienten mit metabolischem Syndrom: In einer randomisierten, doppelblinden Studie erhielten 80 Patienten mit metabolischem Syndrom täglich 20 mg Lycopin über 8 Wochen. Ergebnisse: Signifikante Reduktion des C-reaktiven Proteins (CRP) und des pro-oxidantisch-antioxidativen Gleichgewichts (PAB), was auf eine Verringerung von Entzündungen und oxidativem Stress hinweist.