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SAMe (S-Adenosylmethionin)

Auf einen Blick

S-Adenosylmethionin, kurz SAMe (auch SAM oder AdoMet genannt), ist eine körpereigene chemische Verbindung, die aus der essentiellen Aminosäure Methionin und Adenosintriphosphat (ATP) gebildet wird. SAMe ist semiessenziell! Es handelt sich um ein aktiviertes Methionin in der Form eines Sulfonium-Betains, das als der wichtigste Methylgruppendonator im Stoffwechsel gilt.

Die Synthese von SAMe ist für den Körper sehr aufwendig, was dazu führt, dass ein Mangel nicht unwahrscheinlich ist [Hesse2003]. Es muss nur einer der Mechanismen abgeschwächt sein oder einer der wichtigen Rohstoffe fehlen.

Welche Funktionen hat SAMe:

  • Methylgruppendonator: SAMe überträgt seine energiereiche Methylgruppe (–CH3) auf eine Vielzahl von Substraten in sogenannten Transmethylierungsreaktionen, die von Enzymen namens Methyltransferasen katalysiert werden. Diese Methylierung ist entscheidend für die Biosynthese und Regulation vieler Moleküle, darunter Neurotransmitter (z. B. Adrenalin, Serotonin), Hormone (z. B. Melatonin), Phospholipide (z. B. Phosphatidylcholin) und die DNA-Methylierung, welche die Genexpression steuert.
  • DNA- und Genregulation: SAMe ist zentral für die Methylierung von DNA und Histonen, wodurch es die Aktivierung oder Inaktivierung von Genen beeinflusst und so Zellfunktionen, Zellteilung und Reparaturprozesse reguliert.
  • Vorstufe für andere Stoffwechselprodukte: Nach Abgabe der Methylgruppe entsteht S-Adenosylhomocystein (SAH), das zu Homocystein hydrolysiert wird. Homocystein kann entweder zurück zu Methionin remethyliert oder zu anderen schwefelhaltigen Aminosäuren wie Cystein und Taurin abgebaut werden. Somit ist SAMe auch an der Synthese wichtiger Antioxidantien wie Glutathion beteiligt.
  • Bedeutung für Entgiftung und Neurotransmitter: SAMe unterstützt Entgiftungsreaktionen und die Bildung sowie den Abbau von Neurotransmittern, was Einfluss auf Stimmung, Gelenkgesundheit und Leberfunktion hat.

SAMe wird als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, unter anderem zur Unterstützung bei Depressionen, Arthrose und Lebererkrankungen.

Aus dem biochemischen Profil ergeben sich einige therapeutische Anwendungen, die alle auch in klinischen Studien (siehe unten) genau untersucht und bestätigt wurden:

  • SAMe zeigt in mehreren Studien eine antidepressive Wirkung, vergleichbar mit klassischen Antidepressiva:
  • SAMe kann bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose vergleichbar wirksam sein wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) ist, jedoch mit weniger Nebenwirkungen.
  • Es gibt Hinweise darauf, dass SAMe bei Fibromyalgie eine gewisse Wirksamkeit besitzt, insbesondere hinsichtlich der Schmerzlinderung und Verbesserung von Symptomen wie Müdigkeit und Morgensteifigkeit.
  • SAMe wird auch erfolgreich bei bestimmten Lebererkrankungen eingesetzt du kann den Zustand der Leber deutlich verbessern

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

S-Adenosylmethionin (SAMe) gilt allgemein als gut verträglich, Nebenwirkungen sind selten und meist mild. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen sind:

  • Übelkeit, Blähungen, Durchfall (Diarrhö), Verstopfung (Obstipation)
  • Mundtrockenheit
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Schlaflosigkeit (bei manchen Personen)
  • Besondere Vorsicht ist geboten bei Menschen mit bipolaren Störungen, da SAMe manische Episoden auslösen kann und deshalb kontraindiziert ist.

S-Adenosylmethionin (SAMe) kann mit verschiedenen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen, die beachtet werden sollten:

  • Antidepressiva (serotonerge Medikamente): SAMe erhöht den Serotoninspiegel im Gehirn. Die gleichzeitige Einnahme von SAMe mit Antidepressiva (z. B. SSRIs, trizyklische Antidepressiva wie Clomipramin) oder anderen serotonergen Wirkstoffen kann zu einer Übersteigerung des Serotonins führen und das Risiko eines Serotonin-Syndroms erhöhen. Dieses potenziell lebensbedrohliche Syndrom äußert sich durch Symptome wie Fieber, Verwirrtheit, Herzrasen, Zittern und Angstzustände. Daher sollte SAMe nicht zusammen mit Antidepressiva ohne ärztliche Rücksprache eingenommen werden.
  • Levodopa (L-Dopa) – Parkinson-Medikament: SAMe kann die Wirkung von Levodopa abschwächen, indem es den Levodopa-Spiegel im Körper senkt. Dies kann die Behandlung der Parkinson-Krankheit beeinträchtigen und die Symptome verschlechtern. Parkinson-Patienten sollten SAMe nur unter strenger ärztlicher Überwachung verwenden oder vermeiden.
  • Medikamente gegen Diabetes: SAMe kann den Blutzuckerspiegel senken und dadurch die Wirkung von antidiabetischen Medikamenten verstärken. Dies erhöht das Risiko einer Hypoglykämie (zu niedriger Blutzucker). Eine Anpassung der Diabetesmedikation kann notwendig sein.
  • SAMe kann die Immunfunktion beeinflussen und möglicherweise das Wachstum bestimmter Mikroorganismen wie Pneumocystis fördern, was bei immungeschwächten Personen problematisch sein kann.
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die den Serotoninspiegel beeinflussen, wie Dextromethorphan, Meperidin, Tramadol, sind ebenfalls möglich und sollten vermieden werden.

Einnahmeempfehlungen

Die empfohlene Dosierung von S-Adenosylmethionin (SAMe) variiert je nach Anwendungsgebiet, Produkt und individuellem Gesundheitszustand. Hier eine Übersicht der gängigen Dosierungsempfehlungen:

  • Häufig wird eine Tagesdosis von 200 mg empfohlen, meist in Form von 1 Kapsel täglich, eingenommen etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit mit viel Flüssigkeit.
  • Bei Depressionen: Die Dosierung liegt meist zwischen 200 und 400 mg täglich. In manchen Fällen werden auch bis zu 1.600 mg pro Tag eingesetzt.
  • Bei Fibromyalgie: Dosierungen von 200 bis 800 mg täglich werden verwendet, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
  • Bei Gelenkverschleiß (Arthrose): Höhere Dosierungen von etwa 800 bis 1.200 mg täglich sind üblich.
  • Bei Lebererkrankungen: Dosierungen zwischen 800 und 1.600 mg täglich werden empfohlen.
  • SAMe sollte idealerweise auf nüchternen Magen eingenommen werden, um die Aufnahme zu verbessern. Die Tagesdosis wird oft auf zwei bis vier Einzeldosen verteilt.
  • Die Dosierung sollte schrittweise gesteigert werden, um die Verträglichkeit zu testen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Die Einnahme sollte bei bestehenden Erkrankungen oder gleichzeitiger Medikamenteneinnahme mit einem Arzt oder qualifizierten Gesundheitsberater abgestimmt werden, insbesondere.

Fachinformationen

Die körpereigene Synthese von SAMe ist für den Körper sehr aufwendig, wie in [Hesse2003] dargestellt. SAMe wird in den Zellen durch das Enzym Methionin-Adenosyl-Transferase aus Methionin und ATP synthetisiert. Dabei wird Methionin in eine Sulfoniumform aktiviert, die die Methylgruppe hochreaktiv macht und ihre Übertragung ermöglicht:

SAMe zeigt in mehreren Studien eine antidepressive Wirkung, vergleichbar mit klassischen Antidepressiva:

  • Eine Metaanalyse ergab, dass SAMe wirksamer als Placebo ist und eine ähnliche Effektivität wie trizyklische Antidepressiva aufweist. [Bressa1994]
  • Eine systematische Übersichtsarbeit berichtete, dass SAMe sowohl als Monotherapie als auch als Zusatztherapie bei Major Depression signifikante Verbesserungen erzielen kann. [Cuomo2020]

SAMe kann bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose hilfreich sein:

  • Eine Metaanalyse von 11 Studien zeigte, dass SAMe vergleichbar wirksam wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) ist, jedoch mit weniger Nebenwirkungen. [Cuomo2020]
  • Eine Langzeitstudie über 2 Jahre mit 108 Patienten dokumentierte eine anhaltende Verbesserung der Arthrose-Symptome ohne relevante Nebenwirkungen. [Koenig1987]

SAMe wird auch bei bestimmten Lebererkrankungen eingesetzt:

  • In einer Studie mit Patienten mit alkoholischer Leberzirrhose zeigte SAMe eine Reduktion der kombinierten Endpunkte aus Mortalität und Lebertransplantation, insbesondere bei Patienten mit weniger fortgeschrittener Erkrankung. [Anstee2012]
  • Bei intrahepatischer Cholestase während der Schwangerschaft konnte SAMe den Juckreiz und die Bilirubinwerte signifikant senken. [Hardy2002]

Eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit 44 Fibromyalgie-Patienten [Jacobsen1991] untersuchte die Wirkung von 800 mg oral verabreichtem SAMe täglich über sechs Wochen. Die Ergebnisse zeigten signifikante Verbesserungen bei der Krankheitsaktivität, Schmerzen in der letzten Woche, Müdigkeit, Morgensteifigkeit und Stimmung im Vergleich zur Placebogruppe. Die Studie kam zu dem Schluss, dass SAMe einige vorteilhafte Effekte bei primärer Fibromyalgie haben könnte und eine wichtige Behandlungsoption darstellen kann