Orthomolekulare Medizin, Biohacking & Nahrungsergänzungsmittel

Alle Fakten über alternative Medizin und Gesundheit aus den USA, die in Europa nicht veröffentlicht werden dürfen!

Pelargonium Extrakt

Auf einen Blick

Pelargonium sidoides ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Pelargonien (Pelargonium) innerhalb der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae). Sie stammt aus Südafrika. Diese Heilpflanze wird auch als Afrikanische Geranie, Kapland-Pelargonie oder Südafrikanische Pelargonie bezeichnet.

Der Extrakt aus den unterirdischen Pflanzenteilen von Pelargonium sidoides (auch: Pelargonienwurzelextrakt genannt) wird als Erkältungs- und Grippemedizin unter verschiedenen Markennamen wie Umckaloabo, Pelargonium ratiopharm, Kaloba, Umcka und Zucol verwendet.

Pelargonium-Extrakte sind ein faszinierendes Beispiel moderner Phytotherapie mit langer traditioneller Nutzung und wissenschaftlicher Untermauerung. Zu den aktiven Inhaltsstoffen zählen Cumarine (z.B. Umckalin) und Gallussäuren, die für die antimikrobielle und immunstimulierende Wirkung verantwortlich gemacht werden

Pelargonium Extrakte haben folgende Wirkungen

  • Atemwegsinfekte: Pelargonium-Extrakte werden vor allem zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen der Atemwege eingesetzt, darunter Bronchitis, Erkältungen und Sinusitis. Sie wirken gegen typische Beschwerden wie Husten, Schleim und Halsschmerzen.
  • Antibakteriell: Hemmen das Wachstum und die Anhaftung von Bakterien an den Schleimhäuten.
  • Antiviral: Erschweren das Eindringen und die Vermehrung von Viren in den Atemwegen.
  • Schleimlösend: Aktivieren die Flimmerhärchen (Zilien) der Bronchien, sodass Schleim schneller abtransportiert wird.
  • Immunmodulierend: Die Inhaltsstoffe können das Immunsystem stimulieren und so die körpereigene Abwehr stärken
  • Es gibt Hinweise auf mögliche Effekte gegen Durchfall und sogar Tuberkulose, allerdings fehlen hierzu noch belastbare klinische Studien

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Pelargonium-Extrakte sind in der Regel gut verträglich, können aber verschiedene Nebenwirkungen verursachen. Die wichtigsten bekannten Nebenwirkungen sind:

  • Gelegentlich (bei weniger als 1 von 100 Behandelten):
    • Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall.
  • Selten:
    • Leichtes Zahnfleisch- oder Nasenbluten.
    • Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht.
  • Sehr selten:
    • Schwere allergische Reaktionen mit Gesichtsschwellung, Atemnot und Blutdruckabfall (anaphylaktischer Schock).
    • Erhöhung der Leberwerte oder Leberschäden bis hin zur Leberentzündung (Hepatitis).
  • Unbekannte Häufigkeit:
    • Erniedrigung der Blutplättchen

Bei Anzeichen einer Leberschädigung (z. B. Oberbauchbeschwerden, Gelbfärbung der Haut) sollte die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden. Menschen mit erhöhter Blutungsneigung, schweren Leber- oder Nierenerkrankungen sowie Allergien gegen den Wirkstoff sollten Pelargonium-Extrakte nicht anwenden.

Pelargonium-Extrakte haben nur wenige bekannte Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, dennoch gibt es einige wichtige Hinweise:

  • Gerinnungshemmende Medikamente: Pelargonium-Extrakte können die Wirkung von blutverdünnenden Arzneimitteln wie Phenprocoumon (Marcoumar®) und Warfarin verstärken. Daher ist bei gleichzeitiger Einnahme Vorsicht geboten und eine engmaschige ärztliche Kontrolle der Gerinnungswerte empfohlen.

Einnahmeempfehlungen

Für Pelargonium-Extrakte, wie sie beispielsweise in Pelargonium-ratiopharm® Bronchialtropfen verwendet werden, gibt es Einnahmeempfehlungen:

  • Die Anweisungen des Herstellers sind als erster Anhaltspunkt zu beachten
  • Es hat sich bewährt, das Doppelte bis Dreifache der angegebenen Dosierung einzunehmen, da ansonsten kaum eine Wirkung feststellbar ist. Bei Tabletten sollten statt 3 x 1 durchaus 4 x 2 eingenommen werden
  • Tropfen sind in der Regel wesentlich schwächer wirksam als Tabletten (wie z.B. Umckaloabo Tabletten)

Fachinformationen

Über 30 Studien mit mehr als 10.000 Patienten belegen in einer Metastudie [Matthys2023] die Wirksamkeit und Verträglichkeit, insbesondere des Spezialextrakts EPs® 7630 (bekannt aus Umckaloabo®). Die Krankheitsdauer kann um bis zu zwei Tage verkürzt werden, und Patienten erholen sich schneller.

[Tisch2024] Die Wirkung erstreckt sich laut In-vitro-Studien auf verschiedene Bakterien (z.B. Staphylococcus aureus, Streptococcus pneumoniae, Escherichia coli) und Viren. Allerdings sind manche Effekte im Menschen noch nicht vollständig belegt oder die im Labor wirksamen Konzentrationen werden in handelsüblichen Präparaten nicht immer erreicht. Das Team um Tisch schließt daraus, dass die Anwendung des Pelargonium sidoides-Extraktes bei akuter Sinusitis langfristige Vorteile hat und Antibiotika-Folgeverordnungen reduziert. Die Analyse weist allerdings mehrere Einschränkungen auf, wie zum Beispiel, dass in der Datenbank Informationen über die Verwendung von pflanzlichen Arzneimitteln, die von den Erkrankten ohne Rezept gekauft wurden, fehlen. Ebenso ist nicht bekannt, wie lange EP 7630 angewendet wurde, wie schwer die Sinusitis verlief und welche lebensstilbezogenen Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, körperliche Aktivität) vorlagen.

[Kamin2012] belegen die Wirksamkeit und Sicherheit von EPs® 7630 bei der Behandlung von akuter Bronchitis und deuten auf potenzielle antivirale Eigenschaften hin.

Eine Meta-Analyse [Matthys2023a] von vier klinischen Studien mit insgesamt 1.011 Patienten ergab, dass EPs® 7630 die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei akuter Bronchitis um etwa 1,7 Tage verkürzte.