
Auf einen Blick
Rotes Weinlaub, botanisch von der Weinrebe (Vitis vinifera), ist vor allem für seine positiven Effekte auf die Gefäßgesundheit bekannt, insbesondere bei Beschwerden wie Krampfadern, Venenschwäche und müden, schweren Beinen. Die Blätter enthalten eine Vielzahl bioaktiver Substanzen, darunter Flavonoide wie Quercetin und Rutin, Anthocyane, Triterpene und Gerbstoffe.
Diese wirken antioxidativ, entzündungshemmend und adstringierend.
Rotes Weinlaub unterstützt die Elastizität und Stabilität der Blutgefäße, insbesondere der Venen in den Beinen.
Es kann Schwellungen (Ödeme), Schmerzen, das Schweregefühl und Juckreiz in den Beinen lindern, indem es die Durchlässigkeit der Venenwände reduziert und die Mikrozirkulation verbessert.
Die antioxidativen Eigenschaften tragen zum Schutz vor freien Radikalen bei und können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Traditionell wird rotes Weinlaub innerlich wie auch äußerlich bei Hämorrhoiden, Hautleiden und zur Linderung von rheumatischen Beschwerden verwendet
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Rotes Weinlaub gilt generell als gut verträglich, kann aber in seltenen Fällen Nebenwirkungen verursachen. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen:
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen oder Verdauungsprobleme.
- Gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktionen, zum Beispiel Juckreiz, Hautausschlag oder Nesselsucht, insbesondere bei äußerlicher Anwendung.
- Seltener Kopfschmerzen oder Schwindel.
- Bei äußerlicher Anwendung sind Nebenwirkungen selten, können aber Juckreiz oder Hautrötungen umfassen
Für rotes Weinlaub sind nach aktuellem Kenntnisstand keine relevanten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Die Einnahme gilt allgemein als sicher, auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln. Dennoch empfiehlt sich, wie bei allen pflanzlichen Präparaten, vor der gleichzeitigen Anwendung mit anderen Medikamenten im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker zu halten, insbesondere bei bestehenden Grunderkrankungen oder Unsicherheiten.
Eine Ausnahme könnte bei bestimmten Inhaltsstoffen wie Traubenkernextrakt gelten, der manchmal in Präparaten aus der Weinrebe vorkommt: Hier wird bei gleichzeitiger Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten (z. B. Warfarin, ASS) zur Vorsicht geraten, auch wenn dies für rotes Weinlaub selbst nicht explizit belegt ist
Einnahmeempfehlungen
Die Empfehlung ist in der Regel die Einnahme eines Kombipräparates aus Rosskastanie. Rotem Weinlaub und ggf. zusätzlichem Pinienkernextrakt. Die meisten verfügbaren Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente sind solche Kombipräparate, da diese die größte Wirksamkeit zeigen. Bei diesen sollte man sich an die angegebenen Dosierungsempfehlungen halten. Wer ganz sicher sein will, findet auch zugelassene Präparate in der Apotheke.
Einnahmeempfehlungen für rotes Weinlaub
- Die Einnahme sollte regelmäßig erfolgen, da sich die Wirkung meist erst nach mehreren Wochen zeigt.
- Eine Mindestanwendungsdauer von 2–3 Wochen wird empfohlen, bei chronischen Beschwerden kann eine längerfristige Anwendung sinnvoll sein.
- Die Dosierung richtet sich nach dem jeweiligen Präparat (Kapseln, Tabletten, Tee, Gel oder Creme). Bei Kapseln liegt die übliche Empfehlung meist bei 1–2 Kapseln täglich, je nach Produkt.
- Bei Tee: 3–6 g getrocknetes, fein geschnittenes rotes Weinlaub mit 150 ml siedendem Wasser übergießen, 10–15 Minuten ziehen lassen, abseihen und 2–3 Tassen täglich trinken. Nicht mehr als 20 g getrocknete Blätter pro Tag verwenden.
- Äußerliche Anwendung: Cremes oder Gele werden direkt auf die betroffenen Stellen (z. B. Beine) aufgetragen und sanft einmassiert. Die Anwendung sollte ebenfalls regelmäßig über mehrere Wochen erfolgen.
Bei bestehenden Venenerkrankungen, in der Schwangerschaft oder Stillzeit sowie bei Unsicherheiten sollte vor der Anwendung ärztlicher Rat eingeholt werden
Fachinformationen
[Kiesewetter2004] In einer randomisierten, doppelblinden Crossover-Studie mit 71 Patienten mit CVI Stadium I–II führte die tägliche Einnahme von 360 mg AS195 über sechs Wochen zu einer signifikanten Verbesserung der mikrovaskulären Durchblutung und des transkutanen Sauerstoffpartialdrucks (tcpO₂). Zudem wurde eine Reduktion des Knöchel- und Wadenumfangs beobachtet, was auf eine Verringerung von Ödemen hindeutet
[Rabe2011] beschreibt die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Extrakts aus roten Weinblättern bei Patienten mit chronischer Veneninsuffizienz – Ergebnisse einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie
[Azhdari2020] beschreibt, dass ein Extrakt aus roten Weinblättern (AS 195) einige Anzeichen und Symptome einer chronischen venösen Insuffizienz verbessern kann.
[Grau2016] beschreibt, dass der Extrakt aus roten Weinblättern AS195 die Stickoxid-Synthase-abhängige Stickoxidbildung erhöht und auf diese Weise den oxidativen Stress in endothelialen und roten Blutkörperchen verringert