Orthomolekulare Medizin, Biohacking & Nahrungsergänzungsmittel

Alle Fakten über alternative Medizin und Gesundheit aus den USA, die in Europa nicht veröffentlicht werden dürfen!

Beifuß 2 – Artemisia Vulgaris

Ein Bild, das Kraut, Kräuter, Samenpflanze, Blume enthält.

KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein.

Auf einen Blick

Artemisia annua (Einjähriger Beifuß) und Artemisia vulgaris (Gemeiner/Mehrjähriger Beifuß) sehen sich ähnlich, lassen sich aber anhand folgender Merkmale sicher unterscheiden:

Artemisia vulgaris: Die Blätter sind dunkler, oft auf der Unterseite weißfilzig, gröber und weniger fein gefiedert. Die Blüten sind unscheinbar, meist weißlich-silbern gefärbt und weniger auffällig. Der Stängel kann behaart sein und ist in der Regel weniger auffällig gefärbt. Riecht weniger intensiv, eher krautig

Artemisia annua ist einjährig: Sie wächst, blüht und stirbt innerhalb eines Jahres ab. Artemisia annua: Blätter sind saftig grün, etwa 3–5 cm lang, doppelt bis dreifach fein gefiedert und wirken zarter. Sie duften aromatisch nach Kampfer, Thymian oder Minze. Die Blüten sind in zarten, gelbgrünen Rispen angeordnet und enthalten gelbe Röhrenblüten. Die Stängel ist meist völlig kahl, längsgerieft und oft rötlich oder bräunlich gefärbt. Verströmt einen starken, aromatischen Duft.

Artemisia vulgaris, bekannt als Gewöhnlicher Beifuß, Wurmkraut (englisch auch Wormwood) oder Gewürzbeifuß, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), die in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet ist.

Er hat eine Wuchshöhe von 60cm bis 200 cm, meist aufrechte, rötlich überlaufene, leicht gerillte Stängel, die im unteren Bereich verholzen. Er wächst bevorzugt an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Er ist sehr robust, winterhart (bis -28 °C), pflegeleicht und schnittverträglich.

Artemisia vulgaris besitzt eine Vielzahl pharmakologischer Wirkungen, die auf ihre Inhaltsstoffe wie ätherische Öle (u.a. Thujon, Kampfer), Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone), Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe zurückzuführen sind:

  • Verdauungsfördernd und appetitanregend: Beifuß stimuliert die Produktion von Magensaft und Gallenflüssigkeit, fördert die Funktion der Bauchspeicheldrüse und wirkt appetitanregend. Dadurch wird die Verdauung unterstützt und Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder Koliken gelindert.
  • Spasmolytisch (krampflösend): Die Pflanze wirkt entspannend auf die glatte Muskulatur, was besonders bei Magen-Darm-Krämpfen und Menstruationsbeschwerden genutzt wird.
  • Choleretisch: Sie fördert die Gallenproduktion und den Gallenfluss, was bei Verdauungsstörungen und Leberbeschwerden hilfreich ist.
  • Menstruationsfördernd und wehenfördernd: Beifuß stimuliert die Gebärmutter, kann die Menstruation anregen und wird traditionell zur Erleichterung von Periodenschmerzen und zur Förderung der Geburt eingesetzt.
  • Antibakteriell und antimykotisch: Die enthaltenen ätherischen Öle wirken hemmend auf verschiedene Bakterien und Pilze.
  • Durchblutungsfördernd: Beifuß verbessert die Durchblutung, was bei Kältegefühlen und Durchblutungsstörungen von Nutzen ist.
  • Beruhigend und nervenstärkend: Die Wurzel wird bei Schwächezuständen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Angst und Depressionen eingesetzt.
  • Wurmfeindlich (anthelminthisch): Beifuß (Wurmkraut) wird traditionell gegen Wurmbefall genutzt.
  • Harntreibend und schweißtreibend: Er fördert die Ausscheidung von Wasser über Nieren und Haut.
  • Immunstimulierend: In der Volksmedizin wird Beifuß zur Stärkung des Immunsystems verwende
  • Trauminduzierend: Fördert das Auftreten luzider Träume und die Traumerinnerung, was möglicherweise mit der Hemmung der Traumanamnese zusammenhängt

Die Verfügbarkeit von Extrakten (Kapseln, Pulver) und Nahrungsergänzungsmitteln ist sehr gut.

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Artemisia vulgaris (Gewöhnlicher Beifuß):

  • Allergische Reaktionen: Beifuß ist ein starkes Allergen. Die Pollen können bei empfindlichen Personen Heuschnupfen, Asthma, Bindehautentzündungen und andere allergische Symptome auslösen. Häufig treten Kreuzallergien auf, z. B. mit Ambrosia (Ragweed), Kamille oder bestimmten Lebensmitteln. Das orale Allergiesyndrom (Kribbeln, Brennen, Schwellung im Mund- und Rachenraum) ist möglich. Bei Kontakt oder Einnahme kann es zu Hautausschlägen, Rötungen oder Schwellungen kommen.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Bei Überdosierung oder längerer Anwendung sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall möglich.
  • Krampfanfälle und neurologische Effekte: In seltenen Fällen können krampfartige Zustände, unwillkürliche Muskelzuckungen, Bewusstseinsstörungen oder epileptische Anfälle auftreten, besonders bei entsprechender Veranlagung.
  • Schwangere sollten Beifuß meiden, da die durchblutungsfördernde Wirkung zu vorzeitigen Wehen oder Fehlgeburten führen kann.
  • Stillende Frauen sollten auf die Einnahme verzichten, da der Geschmack der Muttermilch beeinträchtigt werden kann.
  • Personen mit Allergien gegen Korbblütler (Asteraceae) sollten Beifuß nicht verwenden.
  • In sehr seltenen Fällen können Leberschäden auftreten, insbesondere bei Überdosierung oder längerer Anwendung, wie es für andere Artemisia-Arten berichtet wurde.
  • Bei äußerlicher Anwendung (z. B. Cremes) sind lokale Hautreaktionen möglich

Direkte Wechselwirkungen

  • Für andere Vertreter der Artemisia-Gattung (z. B. Artemisia annua) gibt es Hinweise, dass Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten können, die die Leberfunktion beeinflussen. Bei gleichzeitiger Einnahme solcher Medikamente ist Vorsicht geboten, auch wenn klinische Daten speziell für Artemisia vulgaris fehlen.
  • Es sind Fälle bekannt, in denen die Kombination von Artemisia-Präparaten mit Chemotherapeutika und anderen Naturheilmitteln zu schwerwiegenden, sogar tödlichen Wechselwirkungen geführt hat, insbesondere bei schwerkranken Patienten. Dies betrifft vor allem hochdosierte oder konzentrierte Extrakte und nicht die traditionelle Anwendung als Gewürz oder Tee.

Einnahmeempfehlungen

Einnahmeempfehlungen für Artemisia vulgaris (Gemeiner Beifuß)

  • Teezubereitung und Dosierung: Für eine Tasse Beifußtee wird 1 Teelöffel getrocknetes oder 2 Teelöffel frisches Beifußkraut mit 200–250 ml kochendem Wasser übergossen. Die Ziehzeit beträgt 2 bis 7 Minuten, je nach gewünschter Intensität (meist 2–3 Minuten für milderen, 5–7 Minuten für intensiveren Geschmack und Wirkung). Anschließend das Kraut abseihen und den Tee ungesüßt, in kleinen Schlucken trinken. Es werden 1 bis maximal 3 Tassen pro Tag empfohlen.
  • Eine Kur sollte nicht länger als 6 Wochen dauern, danach ist eine Pause von mindestens 3–4 Wochen einzulegen.
  • Tinktur/Extrakt: Bei alkoholischen Auszügen (Tinkturen) wird empfohlen, anfangs 3-mal täglich 1–2 Tropfen in etwas Wasser einzunehmen; die Dosis kann nach einer Woche auf 3-mal täglich 3 Tropfen gesteigert werden.
  • Trockenextrakt / Kapseln:Die Dosierungsempfehlungen des Herstellers sind unbedingt zu beachten
  • Die Einnahme sollte außerhalb der Mahlzeiten erfolgen.
  • Eine über eine Woche hinausgehende Anwendung bei akuten Beschwerden wird nicht empfohlen und sollte nur nach Rücksprache mit einem Therapeuten erfolgen.
  • Die Pflanze ist stark wirksam, daher Dosierungsempfehlungen nicht überschreiten und auf individuelle Verträglichkeit achten

Fachinformationen

[Trinh2024] Die Studie untersuchte die antioxidativen, entzündungshemmenden und xanthinoxidasehemmenden Eigenschaften von Artemisia vulgaris. Die Ergebnisse zeigten, dass insbesondere die Ethylacetat-Fraktion hohe Konzentrationen an Polyphenolen und Flavonoiden enthielt, darunter Luteolin, Apigenin und Quercetin. Diese Verbindungen zeigten signifikante antioxidative Aktivitäten und hemmten die Xanthinoxidase, was auf ein Potenzial zur Behandlung von Gicht hinweist. Zudem wurde eine entzündungshemmende Wirkung in einem Mausmodell festgestellt.

[Trinh2024a] In einer Studie wurde das ätherische Öl von Artemisia vulgaris analysiert. Die Hauptbestandteile waren 1,8-Cineol, α-Pinen, β-Caryophyllen, Borneol und Campher. Das Öl zeigte antibakterielle Aktivitäten gegen verschiedene Bakterien wie E. coli, S. aureus und P. aeruginosa. Zudem hemmte es die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) und TNF-α in lipopolysaccharid-induzierten RAW264.7-Zellen, was auf entzündungshemmende Eigenschaften hinweist.

[Zhao2024] Eine weitere Studie identifizierte eine neue Verbindung namens Artemvulacton E aus Artemisia vulgaris. Diese Verbindung zeigte in vitro und in vivo entzündungshemmende Wirkungen, indem sie die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie IL-6 und TNF-α reduzierte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Artemvulacton E ein potenzieller Kandidat für die Entwicklung entzündungshemmender Therapeutika sein könnte.

Studien, wie [AddoMensah2015] zeigen, dass Extrakte von Artemisia vulgaris eine entspannende Wirkung auf die glatte Muskulatur der Atemwege haben, was auf eine mögliche Anwendung bei Atemwegserkrankungen hinweist.

Eine Metastudie [Sella2024] hebt hervor, dass Artemisia vulgaris antioxidative und antibakterielle Aktivitäten besitzt, die auf Verbindungen wie Flavonoide, Sesquiterpenlactone und Phenolsäuren zurückzuführen sind.

Eine Studie [Oldoni2024] beschreibt die Möglichkeiten der Neuropsychopharmakologische Induktion von (luziden) Träumen und gibt einen Überblick. Zu Artemisia vulgaris sagt die Studie zusammenfassend (Zitat): „Ein weiteres häufiges Kraut, das zur Intensivierung von Träumen verwendet wird, ist Beifuß (Artemisia vulgaris), wie Calea zacatechichi, ebenfalls aus der Familie der Asteraceae. Durch die Hemmung des Abbaus von Serotonin durch das Enzym Monoaminoxidase (MAO) wurde bereits berichtet, dass das Kraut lebhafte Träume verursacht, bei denen der REM-Schlaf-Rebound am Ende der Nacht zu dieser Erfahrung beitragen kann. Es wird auch beobachtet, dass einige Lacton-Sesquiterpene in dieser Pflanze auch MAO-hemmende Eigenschaften haben könnten. Es wird darauf hingewiesen, dass das Kraut auch ein Antioxidans ist – wie viele der hier berichteten Kräuter sowie Galantamin – was das Konzept unterstützt, dass Artemisia helfen könnte, Klarheit während Träumen auszulösen.