Orthomolekulare Medizin, Biohacking & Nahrungsergänzungsmittel

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GABA – Gamma Aminobuttersäure

Auf einen Blick

Die γ-Aminobuttersäure (englisch Gamma-AminoButyric Acid, abgekürzt GABA), seltener auch 4-Aminobuttersäure oder Piperidinsäure genannt, ist ein Amin der Buttersäure. Die Stellung der Aminogruppe am γ-Kohlenstoffatom bezüglich der Carboxygruppe unterscheidet sie von den proteinogenen α-Aminosäuren.

Biologisch ist GABA bei vielen Lebewesen ein bedeutender endogener Botenstoff, der als biogenes Amin durch Decarboxylierung der Glutaminsäure gebildet wird, insbesondere von Nervenzellen.

Im Gehirn erwachsener Säugetiere ist GABA so der hauptsächliche Neurotransmitter von inhibitorischen (hemmenden) Synapsen. Eine Erhöhung des GABA Spiegels im Gehirn hat demnach eine hemmende, beruhigende Wirkung.

Wirkung der Einnahme von GABA:

GABA wirkt als wichtiger Neurotransmitter im zentralen Nervensystem, der vor allem eine hemmende, beruhigende Funktion ausübt. Die Einnahme von GABA als Nahrungsergänzungsmittel hat verschiedene positiven Effekte auf Körper und Psyche:

  • Beruhigung und Entspannung: GABA hemmt die Weiterleitung von Nervenreizen und wirkt dadurch beruhigend auf das Nervensystem. Dies kann helfen, Stress zu reduzieren, innere Unruhe zu mindern und zur mentalen Entspannung beizutragen.
  • Schlafverbesserung: Durch die dämpfende Wirkung auf die neuronale Aktivität kann GABA das Einschlafen erleichtern und die Schlafqualität verbessern. Studien zeigen, dass die Einnahme von GABA die Einschlafzeit verkürzen kann.
  • Angst- und Stressminderung: GABA kann bei Angstzuständen und stressbedingten Beschwerden helfen, indem es das Nervensystem stabilisiert und für mehr innere Ruhe sorgt.
  • Stimmungsaufhellung: Die entspannende Wirkung kann sich positiv auf die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden auswirken.
  • Muskelentspannung: GABA trägt zur Entspannung der Muskulatur bei und kann Muskelkrämpfe reduzieren.
  • Förderung des Muskelaufbaus: Es gibt Hinweise darauf, dass GABA die Ausschüttung von Wachstumshormonen (HGH) stimulieren kann, was insbesondere für Sportler interessant ist.
  • Blutdruckregulation: GABA kann den Blutdruck senken, vermutlich durch seine beruhigende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und die Hemmung von Stresshormonen.
  • Schmerzlinderung: Erste Hinweise deuten darauf hin, dass GABA an der Modulation von Schmerzsignalen beteiligt sein könnte.
  • Stoffwechselunterstützung: GABA kann den Zucker- und Fettstoffwechsel beeinflussen, etwa durch eine verbesserte Insulinwirkung und Senkung des Cholesterinspiegels (vor allem in Tierversuchen

Es gibt theoretische Einwände gegen die Wirkung von oral eingenommenem GABA. Die Frage, ob oral eingenommenes GABA die Blut-Hirn-Schranke (BHS) überwindet, ist noch Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Untersuchungen. Traditionell galt GABA als nicht BHS-gängig, doch neuere Studien liefern Hinweise auf mögliche Mechanismen, durch die GABA dennoch das zentrale Nervensystem beeinflussen könnte.

Interessant ist vor allem die Tatsache, dass es viele Nutzer von GABA gibt, die über einen erheblich verbesserten Schlaf berichten und andere, die keine Wirkung verspüren. Dies könnte an Unterschieden im Stoffwechsel liegen, ist aber noch nicht genau erforscht.

Da GABA aber kaum Nebenwirkungen hat und sehr kostengünstig ist, lohnt sich in jedem Fall ein Versuch der Einnahme!

Kleiner Exkurs: KO-Tropfen

Welche Wirkungen GABA im Gehirn hat, kann man sich erschließen, wenn man sich mit K.O.-Tropfen beschäftigt. KO-Tropfen sind geschmacklose Substanzen, mit denen Verbrecher in Discotheken ihre Opfer ohnmächtig machen, um sie auszurauben oder sich sexuell an Ihnen zu vergehen. Es reichen wenige Tropfen und das Opfer fällt in einen Dämmerschlaf oder wird zumindest sehr schläfrig.

Der bekannteste Stoff in KO-Tropfen ist GHB (Gamma Hydroxy Buttyrat). GHB, ist eine mit GABA verwandte und im menschlichen Körper natürlich vorkommende Substanz. Sie ist ein potentes Narkotikum und findet vorwiegend als Psychopharmakon zur Behandlung von Narkolepsie Anwendung. GHB wird im Körper nicht zu der verwandten GABA metabolisiert, verstärkt aber die dämpfende Wirkung der GABA. Da es die Blut-Hirn-Schranke sofort überwindet, löst es eine Art GABA-Schock aus, der – bei hinreichender Dosierung – zu Ohnmacht führt. GHB ist nach dem Betäubungsmittelgesetz verboten, aber dennoch leicht verfügbar.

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Die Einnahme von GABA (Gamma-Aminobuttersäure) als Nahrungsergänzungsmittel gilt bei Einhaltung der empfohlenen Dosierung im Allgemeinen als sicher. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten, insbesondere bei Überdosierung oder in Kombination mit anderen Medikamenten:

  • Magenbeschwerden
  • Muskelkrämpfe
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Gesicht und in den Extremitäten
  • Hautrötungen
  • Schläfrigkeit oder Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Leichte Veränderungen der Herzfrequenz
  • Paradoxe Effekte bei Überdosierung: Bei zu hoher Dosierung kann GABA entgegen seiner eigentlichen beruhigenden Wirkung auch Angstzustände, innere Unruhe und Schlaflosigkeit auslösen.
  • In seltenen Fällen kann es zu einem vorübergehenden Blutdruckabfall kommen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten.

Die meisten Nebenwirkungen sind vorübergehend und klingen nach Anpassung der Dosierung meist schnell wieder ab.

Für GABA gibt es einige wichtige Hinweise zu möglichen Wechselwirkungen:

  • Medikamente mit Wirkung auf das zentrale Nervensystem: GABA kann die Wirkung von sedierenden Medikamenten wie Benzodiazepinen, Barbituraten, Schlafmitteln oder anderen Psychopharmaka verstärken. Dies kann zu einer übermäßigen Dämpfung des zentralen Nervensystems führen, was sich in verstärkter Müdigkeit, Schläfrigkeit oder verlangsamten Reaktionen äußern kann.
  • Alkohol: Die gleichzeitige Einnahme von GABA und Alkohol kann die beruhigende Wirkung beider Substanzen potenzieren, was das Risiko für Nebenwirkungen wie starke Sedierung, Koordinationsstörungen oder Atemdepression erhöht.
  • Blutdrucksenkende Medikamente: Da GABA blutdrucksenkend wirken kann, ist bei gleichzeitiger Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten Vorsicht geboten. Es könnte zu einer übermäßigen Senkung des Blutdrucks kommen.
  • GABA-analoge Medikamente: Wer bereits Medikamente einnimmt, die auf das GABA-System wirken (z. B. Antiepileptika wie Gabapentin, Benzodiazepine, Barbiturate), sollte GABA nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen, da sich die Wirkungen gegenseitig verstärken oder unvorhersehbare Effekte auftreten können.

Einnahmeempfehlungen

Die empfohlene Dosierung von GABA als Nahrungsergänzungsmittel variiert je nach Anwendungsgebiet, individuellen Bedürfnissen und Präparat. Es gibt keine offiziell festgelegte Tagesdosis, aber folgende Richtwerte haben sich etabliert:

  • Schlafstörungen 100mg – 500mg
  • Stress/Ängste 100mg – 750mg
  • Bluthochdruck 200mg – 500mg
  • Allgemeine Anwendung 250mg – 1000mg
  • Maximaldosis 3000mg
  • Es wird empfohlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen (z. B. 100–250 mg) und die Menge bei Bedarf schrittweise zu erhöhen.
  • Die Einnahme sollte idealerweise auf nüchternen Magen mit etwas Flüssigkeit erfolgen, häufig etwa 15–30 Minuten vor dem Schlafengehen, um die beruhigende Wirkung zu nutzen.
  • Bei mehreren Einnahmen pro Tag (z. B. bei starker Unruhe oder Angst) kann die Tagesdosis aufgeteilt werden.

Fachinformationen

Studien, wie [Abdou2006] deuten darauf hin, dass GABA akut beruhigend und angstlösend wirken kann, insbesondere in stressreichen Situationen.

Eine placebokontrollierte Studie [Yamatsu2016] zeigte, dass 100 mg GABA die Einschlafzeit verkürzen und die Schlafeffizienz erhöhen kann

In der Studie [Inoue2003] und anderen Studien senkte GABA den Blutdruck bei Menschen mit leichtem Bluthochdruck – wahrscheinlich über eine Relaxation der Blutgefäße und Stressreduktion

Die (nur theoretisch interessante) Frage, ob oral eingenommenes GABA (Gamma-Aminobuttersäure) die Blut-Hirn-Schranke (BHS) überwindet, ist Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Untersuchungen. Traditionell galt GABA als nicht BHS-gängig, doch neuere Studien liefern Hinweise auf mögliche Mechanismen, durch die GABA dennoch das zentrale Nervensystem beeinflussen könnte.

[Lim2021] Untersuchungen an Nagetieren deuten darauf hin, dass GABA unter bestimmten Bedingungen in geringen Mengen die BHS passieren kann. Es gibt in der Studie Hinweise auf spezifische GABA-Transporter (z. B. GAT2/BGT-1) an der BHS, die den GABA-Transport beeinflussen könnten.

Die Studie [Hepsomali2020] stellt eine nachweisbare Wirkung von GABA auf Schlaf und Stress fest. Die Autoren vermuten, dass GABA über die Darm-Hirn-Achse wirkt, indem es das enterische Nervensystem beeinflusst und so indirekt Effekte auf das zentrale Nervensystem ausübt. Die Studie beobachtete zudem Veränderungen in der EEG-Aktivität nach oraler GABA-Einnahme, was auf eine zentrale Wirkung hindeutet.

[Byun2018] stellt die Sicherheit und Wirksamkeit von Gamma-Aminobuttersäure aus fermentierten Reiskeimen bei Patienten mit Schlaflosigkeitssymptomen fest. (Zitat): „Befund: Nach 4-wöchiger Behandlung hatte sich die Schlaflatenz verringert [13,4±15,7 min vor der Behandlung vs. 5,7±6,2 min nach der Behandlung (Mittelwert±SD), p=0,001] und die Schlafwirksamkeit hatte sich nur in der GABA-Behandlungsgruppe erhöht (79,4±12,9% vs. 86,1±10,5%, p=0,018). Unerwünschte Ereignisse traten bei vier Probanden (10%) auf. Schlüsse: Diese Studie zeigt, dass die Behandlung mit … GABA nicht nur die subjektive Schlafqualität, sondern auch die objektive Schlafwirksamkeit ohne schwerwiegende Nebenwirkungen verbesserte.

[Wyss2017] untersuchte die Rolle des GABA-Stoffwechsels bei gamma-bandigen EEG-Aktivitäten während der auditiven Verarbeitung. Dabei wurde festgestellt, dass individuelle Unterschiede in der GABA-Konzentration im Gehirn mit der gamma-bandigen EEG-Aktivität in Zusammenhang stehen.

[JHB2017] untersucht den Einfluss von GABA auf das Muskelwachstum und hält fest (Zitat) „…es wurde bestätigt, dass das Muskelwachstum und die Muskelwachstumsfaktoren, die für das Muskelwachstum im Blut erforderlich sind, signifikant erhöht waren. Auf der anderen Seite wurde die Verbesserung einiger Funktionen der Atemmuskulatur durch die signifikante Erhöhung des maximalen Inspirationsdrucks bestätigt.“