Orthomolekulare Medizin, Biohacking & Nahrungsergänzungsmittel

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NOOTROPICA – Gehirndoping

Nootropika (manchmal auch “Smart Drugs”, “Gehirndopingmittel” oder “Cognitive Enhancers” genannt) sind Substanzen, die behaupten, kognitive Funktionen bei gesunden Menschen zu verbessern. Dazu gehören Aspekte wie:

  • Gedächtnis (Bildung, Speicherung, Abruf)
  • Fokus und Konzentration
  • Lernfähigkeit
  • Kreativität
  • Motivation
  • Stimmung
  • Wachheit und mentale Energie

Der Begriff wurde ursprünglich von Dr. Corneliu E. Giurgea geprägt, der spezifische Kriterien definierte (u.a. Verbesserung von Lernen und Gedächtnis, Schutz des Gehirns vor Schäden, geringe Toxizität, wenige Nebenwirkungen). Viele Substanzen, die heute als Nootropika vermarktet werden, erfüllen diese strengen Kriterien jedoch nicht vollständig.

Die folgende (unvollständige) Liste beschreibt einige Arten von Nootropika:

  • Stimulanzien: Wie Methylphenidat (Ritalin), Kokain, dopaminerge Substanzen oder Amphetamine (Adderall), die primär zur Behandlung von ADHS eingesetzt werden. Sie werden oft missbräuchlich zur Leistungssteigerung (“Gehirndoping”) verwendet, haben aber erhebliche Nebenwirkungen und Suchtpotenzial.
  • Wachheitsfördernde Mittel: Wie Modafinil, zur Behandlung von Narkolepsie. Wird ebenfalls oft “off-label” zur Steigerung der Wachheit und Konzentration genutzt.
  • Alzheimer-Medikamente: Wie Donepezil, die auf Neurotransmittersysteme wirken. Ihre Wirkung bei Gesunden ist umstritten.
  • Racetame: Eine Klasse von Substanzen (z.B. Piracetam, Aniracetam, Oxiracetam). Piracetam gilt als das erste Nootropikum nach Giurgeas Definition. Die Studienlage zur Wirksamkeit bei Gesunden ist oft gemischt oder begrenzt. In einigen Ländern sind sie verschreibungspflichtig oder nicht zugelassen.
  • Andere Synthetika: Wie Methylenblau, Noopept, Phenibut (Achtung: hohes Abhängigkeitspotenzial!), Adrafinil. Oft wenig erforscht beim Menschen.
  • Kräuteextrakter: Ginkgo Biloba (Durchblutung), Cordyceps, Bacopa Monnieri (Gedächtnis), Gotu Kola, Rhodiola Rosea (Stressresistenz), Löwenmähnenpilz (Hericium erinaceus).
  • Aminosäuren & Derivate: L-Theanin (aus Tee, fördert Entspannung ohne Schläfrigkeit), Kreatin (Energieversorgung des Gehirns), Acetyl-L-Carnitin (ALCAR).
  • Vitamine & Mineralstoffe: B-Vitamine (Energiestoffwechsel, Neurotransmitter), Magnesium, Zink.
  • Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren (DHA, EPA) sind wichtig für die Gehirnstruktur und -funktion.
  • Cholin-Quellen: Alpha-GPC, CDP-Cholin (Citicolin) – Vorstufen des Neurotransmitters Acetylcholin.
  • Koffein: Das weltweit am häufigsten verwendete Stimulans, verbessert nachweislich Wachheit und Konzentration.
  • Nikotin: Hat nootropische Effekte (v.a. auf Aufmerksamkeit), aber die massiven Gesundheitsrisiken überwiegen bei weitem.

Die postulierten Wirkmechanismen sind vielfältig und oft nicht vollständig geklärt. Folgende Mechanismen sind bekannt:

  • Modulation von Neurotransmittern (z.B. Acetylcholin, Dopamin, Serotonin, GABA)
  • Verbesserung der Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns
  • Neuroprotektive (gehirnschützende) Effekte, antioxidative Wirkung
  • Förderung der Neuroplastizität (Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern)
  • Erhöhung des Energiestoffwechsels im Gehirn

Wirksamkeit und wissenschaftliche Evidenz:

  • Nahrungsergänzungsmittel/Pflanzenstoffe: Einige Substanzen (z.B. Bacopa, Omega-3, Kreatin, L-Theanin) zeigen vielversprechende Ergebnisse in Studien, aber oft sind weitere, größere Untersuchungen nötig. Die Qualität und Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln kann stark schwanken.
  • Unbekannte Langzeiteffekte: Für viele synthetische Nootropika gibt es keine Langzeitstudien.
  • Wechselwirkungen: Können mit anderen Medikamenten oder Substanzen interagieren.
  • Qualität und Reinheit: Besonders bei online bestellten Substanzen ist die Reinheit, Dosierung und das Vorhandensein unerwünschter Stoffe oft unklar.
  • Abhängigkeit: Einige Substanzen (z.B. Phenibut, verschreibungspflichtige Stimulanzien) haben ein Abhängigkeitspotenzial.

Nootropika sind ein komplexes Feld. Während einige Substanzen nachweislich Effekte haben und bestimmte Nährstoffe für die Gehirngesundheit unerlässlich sind, ist die Evidenz für viele als “Smart Drugs” vermarktete Mittel begrenzt oder widersprüchlich, insbesondere bei gesunden Individuen. Die Risiken, insbesondere bei verschreibungspflichtigen Medikamenten (ohne Indikation) und schlecht erforschten synthetischen Verbindungen, sollten nicht unterschätzt werden.

Die hier beschriebenen Mittel schließen umstrittene und gefährliche Stoffe, Drogen und verschreibungspflichtige Medikamente aus und konzentrieren sich auf Stoffe mit gut bekanntem Wirkprofil.

Folgende Stoffe auf dieser Seite haben eine nootropische Wirkung. Details zu den Wirkungen finden sich in den Monografien: