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SCHWARZKÜMMELÖL

Schwarzkümmelöl

Auf einen Blick

Schwarzkümmelöl ist ein natürliches Pflanzenöl, das aus den Samen des echten Schwarzkümmels (Nigella sativa) gewonnen wird. Es handelt sich um ein dunkelgelbes bis bräunliches Öl mit einem leicht bitteren Geschmack. Schwarzkümmelöl wird seit Jahrtausenden als Heilmittel und Gewürz verwendet und ist besonders im Orient, der Türkei und dem Irak beheimatet.

Schwarzkümmelöl enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe:

  • Thymochinon: Ein starkes Antioxidans und Hauptwirkstoff
  • Ungesättigte Fettsäuren: Linolsäure, Ölsäure, Gamma-Linolensäure
  • Vitamine: A, B1, B2, B6, C
  • Mineralstoffe: Selen, Zink, Magnesium, Kupfer, Phosphor, Eisen
  • Ätherische Öle: u.a. Nigelon
  • Aminosäuren: Arginin, Asparagin, Glycin, Phenylalanin, Serin, Tyrosin, Valin
  • Weitere Bestandteile: Bitterstoffe, Saponine, Gerbstoffe

Schwarzkümmelöl bietet eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile, die durch wissenschaftliche Studien belegt sind. Hier sind die wichtigsten Vorteile:

  • Immunsystem und Entzündungen: Stärkt das Immunsystem durch antioxidative Eigenschaften
  • Wirkt entzündungshemmend und analgetisch, besonders bei chronischen Erkrankungen wie Arthritis durch direkte Interaktion mit den COX-2 und Prostaglandin
  • Antibakterielle Wirkung: Schwarzkümmelöl hemmt Bakterien, vor allem auch resistente Keime
  • Antivirale und antiparasitäre Wirkung: Es hemmt Hepatitis Viren, diverse Darmviren und Parasiten wie Trichomonaden (Würmer)
  • Krebshemmung: Schwarzkümmel besitzt bei verschiedenen Krebszellen eine antiproliferative, pro-apoptotische, anti-oxidative, cytotoxische, anti-mutagene, anti-metastatische Wirkung und eine die natürlichen Killerzellen stimulierende Aktivität.
  • Blutdrucksenkende Wirkung: Schwarzkümmelöl hemmt die spannungsempfindlichen und die den Calciumkanal blockierenden Rezeptoren, was die blutdrucksenkende Wirkung erklärt
  • Verdauung und Stoffwechsel: Fördert die Verdauungsgesundheit und lindert Beschwerden wie Blähungen und Verstopfung
  • Unterstützt den Stoffwechsel und kann beim Abnehmen helfen
  • Antidiabetogene Wirkung: Reguliert den Blutzuckerspiegel, was für Diabetiker vorteilhaft sein kann
  • Atemwege und Allergien: Lindert Allergiesymptome wie Heuschnupfen durch Immunregulation. Hilft bei Atemwegserkrankungen wie Asthma und Bronchitis
  • Herz-Kreislauf-System: Schützt das Herz-Kreislauf-System durch entzündungshemmende Wirkung und ungesättigte Fettsäuren
  • Haut und Haare: Pflegt Haut und Haare, wirkt antibakteriell bei Hautproblemen wie Akne oder Ekzemen
  • Neurologische Gesundheit: Zeigt neuroprotektive Wirkungen, unterstützt die Gehirnfunktion und kann vor neurodegenerativen Erkrankungen schützen

Wechselwirkungen und Nebenwirkungen

Schwarzkümmelöl ist in der Regel gut verträglich, kann jedoch bei einigen Menschen Nebenwirkungen hervorrufen. Hier sind die wichtigsten möglichen Nebenwirkungen:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Reizung der Magenschleimhaut: Besonders bei Einnahme auf nüchternen Magen kann es zu Beschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfall kommen.
  • Aufstoßen: Häufig zu Beginn der Einnahme, insbesondere bei empfindlichem Magen.
  • Erstverschlimmerung: Bei Parasitenbefall, Verdauungsproblemen oder Infektionen können anfänglich verstärkte Symptome auftreten, die sich meist schnell legen.
  • Allergische Reaktionen: Bei äußerlicher Anwendung können Rötungen, Juckreiz oder Bläschen auftreten.
  • Seltene systemische Reaktionen: Atembeschwerden oder Schwellungen bei Allergien gegen Hahnenfußgewächse.
  • Risiken bei Überdosierung: Leber- und Nierenschäden: Hohe Dosen können in Tierversuchen Organschäden verursachen. In normalen Mengen ist Schwarzkümmelöl jedoch unbedenklich.
  • Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit: Studien an Tieren zeigen eine mögliche Reduktion der Spermienqualität bei hohen Dosen.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Ätherische Öle im Schwarzkümmelöl können vorzeitige Wehen auslösen. Schwangere sollten die Einnahme vermeiden oder ärztlichen Rat einholen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Schwarzkümmelöl kann verschiedene Wechselwirkungen mit Medikamenten und anderen Substanzen haben:

  • Blutverdünnende Medikamente: Verstärkt die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin, Heparin, Apixaban und Rivaroxaban. Erhöht das Blutungsrisiko bei Thrombozytenaggregationshemmern wie Aspirin, Clopidogrel und Ticagrelor
  • Blutzuckersenkende Medikamente: Kann den blutzuckersenkenden Effekt von Medikamenten wie Metformin, Insulin oder Sulfonylharnstoffen verstärken, Erhöht das Risiko einer Hypoglykämie (zu niedriger Blutzucker)
  • Blutdrucksenkende Medikamente: Verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung. Kann bei Personen mit bereits niedrigem Blutdruck zu Schwindel oder Benommenheit führen
  • Stoffwechsel-Interaktionen: Beeinflusst die Aktivität von Leberenzymen wie CYP2D6 und CYP3A4, was die Verstoffwechselung anderer Medikamente beeinträchtigen kann
  • Kann die Wirksamkeit von Medikamenten wie Sildenafil, Phenytoin und Cyclosporin reduzieren
  • Erhöht möglicherweise die Resorption bestimmter Antibiotika wie Amoxicillin
  • Wirkt als “Drug-Enhancer” bei topischer Anwendung und kann die Hautpenetration anderer Wirkstoffe erhöhen

Es ist wichtig zu beachten, dass die Stärke und Art der Wechselwirkungen individuell variieren können. Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten vor der Verwendung von Schwarzkümmelöl unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt oder Apotheker halten

Um Nebenwirkungen zu minimieren, sollte Schwarzkümmelöl mit Nahrung eingenommen und die Dosierung langsam gesteigert werden. Ein Verträglichkeitstest auf der Haut kann allergische Reaktionen frühzeitig erkennen.

Einnahmeempfehlungen

Schwarzkümmelöl kann auf verschiedene Weise eingenommen werden, je nach Form und individuellen Bedürfnissen. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen:

  • Dosierung: Flüssiges Öl: 1–2 Teelöffel pro Tag (ca. 4–8 g). Bei intensiver Anwendung können bis zu 3 Teelöffel täglich eingenommen werden. Kapseln: 1–2 Kapseln pro Tag (je nach Herstellerangaben, typischerweise 500–1000 mg pro Kapsel).
  • Einnahmezeitpunkt: Morgens: Für eine energetische Stärkung und Unterstützung des Immunsystems. Abends: Zur Beruhigung und Regeneration.
  • Einnahmehinweise: Schwarzkümmelöl sollte idealerweise mit viel Flüssigkeit und zu einer Mahlzeit eingenommen werden, um die Verträglichkeit zu verbessern. Für empfindliche Personen wird empfohlen, das Öl nicht auf nüchternen Magen einzunehmen, da dies zu Magenbeschwerden führen kann.
  • Dauer der Einnahme: Die Einnahme sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen, idealerweise mindestens drei bis sechs Monate, um nachhaltige Effekte zu erzielen.

Es ist ratsam, die Dosierung individuell anzupassen und bei Unsicherheiten Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten zu halten

Fachinformationen

Eine der besten Monografien mit sehr vielen Literaturverweisen ist das frei verfügbare Buch „Schwarzkümmel (Nigella sativum)“ der Fachärztin Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann auf der Seite der Uniklinik Freiburg: https://www.uniklinik-freiburg.de/rechtsmedizin/forschung/phytomedizin.html

Eine sehr gute Übersicht aller aktuellen Erkenntnisse zu Schwarzkümmelöl findet sich auch bei [Mazaheri2019] und bei [Ali2003]

[Ahmad2013] geht in seiner Metastudie ausführlich auf das therapeutische Potenzial ein. Schwarzkümmelöl (Zitat) „wurde häufig als blutdrucksenkendes Mittel, Leberstärkungsmittel, Diuretika, Verdauungsmittel, Antidiarrhoikum, Appetitanreger, Analgetika, antibakteriell und bei Hauterkrankungen eingesetzt. Umfangreiche Studien über N. sativa wurden von verschiedenen Forschern durchgeführt und ein breites Spektrum seiner pharmakologischen Wirkungen untersucht, darunter Antidiabetikum, Krebsbekämpfung, Immunmodulator, Analgetikum, antimikrobielle, entzündungshemmende, spasmolytische, bronchodilatatorische, hepatoprotektive, nierenschützende, gastroprotektive, antioxidative Eigenschaften usw. Aufgrund seiner wundersamen Heilkraft hat N. sativa einen Platz unter den bestplatzierten evidenzbasierten pflanzlichen Arzneimitteln eingenommen. Es zeigt sich auch, dass die meisten therapeutischen Eigenschaften dieser Pflanze auf das Vorhandensein von Thymochinon zurückzuführen sind, das ein wichtiger bioaktiver Bestandteil des ätherischen Öls ist. Die vorliegende Übersichtsarbeit ist ein Versuch, einen detaillierten Überblick über die Literatur über wissenschaftliche Forschungen über die pharmakognostischen Eigenschaften, die chemische Zusammensetzung und die pharmakologischen Aktivitäten der Samen dieser Pflanze zu geben“.

[Salem2005] geht auf Immunmodulatorische und therapeutische Eigenschaften Schwarzkümmelöl ein.

[Najmi2008] geht auf die Wirkung von Nigella sativa Öl auf verschiedene klinische und biochemische Parameter des Insulinresistenzsyndroms (Diabetes) ein. Das Ergebnis (Zitat) „Die Behandlungsgruppe zeigte eine signifikante (P < 0,05) Verbesserung in Bezug auf das Gesamtcholesterin, das Lipoprotein-Cholesterin niedriger Dichte (LDL-C) und den Nüchternblutzucker (P < 0,05). SCHLUSSFOLGERUNG: Es wurde festgestellt, dass N. sativa-Öl als Zusatztherapie bei Patienten mit Insulinresistenzsyndrom wirksam ist. N. sativa-Öl hat eine signifikante Aktivität bei Diabetikern und dyslipidämischen Patienten.“

[Zaoui2002] befasst sich ausführlich mit der Toxizität von Schwarzkümmelöl

Eine Metaanalyse [Ulfiarakhma2022] von 13 randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt 974 Teilnehmern ergab, dass die Einnahme von Schwarzkümmelpräparaten über durchschnittlich 7,15 Wochen den systolischen Blutdruck um etwa 3,93 mmHg und den diastolischen Blutdruck um etwa 3,26 mmHg senken kann.