
Auf einen Blick
g-Strophanthin ist eines der Strophanthine, die im Samen diverser afrikanischer Schlingpflanzen der Gattung Strophanthus aus der Familie der Hundsgiftgewächse vorkommen. Der Buchstabe g steht für das Vorkommen in der Art Strophanthus gratus. Auch in der Pflanze Acokanthera (Acokanthera oblongifolia, Acokanthera ouabaio und Acokanthera schimperi), die bisweilen bei uns auch als Topfpflanze zu finden ist, ist das g-Strophanthin zu finden.
Ab 1865 waren alkoholische Lösungen von Strophanthus kombé-Samen als Gesamtextrakt in Gebrauch, ab 1885 recht häufig in ganz Europa. Im Jahre 1905 erprobte der der badische Arzt Albert Fraenkel, nach privaten Tierversuchen in Heidelberg um das Jahr 1900, intravenöses k-Strophanthin bei Herzkranken in der Straßburger Universitätsklinik unter der Leitung von Ludolf von Krehl. Der Erfolg erregte Aufsehen und bereits ein Jahr später war die Therapie zur Behandlung der Herzinsuffizienz weit verbreitet. k-Strophantin war als Präparat Kombetin von der Firma C. F. Boehringer & Soehne im Handel.
Anwendungsgebiete waren alle Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz, Rhythmus-Anomalien, akute Myokardschäden durch z. B. Grippe und Diphtherie, Digitalis-Intoxikationen, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Bluthochdruck.
Nach dem Zweiten Weltkrieg standen auch orale Digitalis-Präparate zur Verfügung, sodass das für Arzt und Patient beschwerliche Spritzen von Strophanthin seltener angewendet wurde. Nach 1947 entwickelte Boehringer Mannheim in Kooperation mit dem Stuttgarter Internisten Berthold Kern ein orales Präparat, das zu 90 % aus g- und zu 10 % aus k-Strophanthin bestand, das Strophoral, in Tabletten- und Tropfenform.
Noch heute wird Strophantin als alkoholischer Extrakt erfolgreich verwendet, auch wenn das Präparat heute nicht mehr zugelassen ist. Es hat so viele therapeutische Vorteile gegenüber modernen Pharmaka, dass es in Insiderkreisen sehr beliebt ist.
Die Frage, warum dieses erfolgreiche Präparat nicht mehr offiziell verfügbar ist, lässt sich nur mit dem Einfluss der Pharmaindustrie erklären, die sicher den einen oder anderen Geldumschlag an Zulassungsbehörden und Politiker verteilt haben.
Es gibt wohl Indizien, dass Strophantin einem EO, einem „endogenen Oubain“, also einem körpereigenen Stoff sehr ähnelt, was auch seine positiven Wirkungen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit erklären würde. Die Forschung läuft hier sehr langsam und unambitioniert, was wohl auf den hemmenden Einfluss der Pharamindustrie zurück zu führen ist, die hier einen Milliardenmarkt verlieren würde.
Im Jahr 2023 erzielte der weltweite Markt für Herz-Kreislauf-Medikamente einen Umsatz von etwa 144,11 Milliarden US-Dollar. Prognosen zufolge soll dieser Markt bis 2033 auf rund 207,78 Milliarden US-Dollar anwachsen, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa 4 % entspricht. Dafür lohnt es sich schonmal ZensUrsula von der Leichen ein paar SMS zu senden und ein paar Koffer voller Geld zu verteilen!
Welche Wirkungen hat Strophantin:
- Positiv inotrope Wirkung auf das Herz: Strophantin steigert die Kontraktionskraft des Herzmuskels, wodurch das Herz kräftiger pumpt.
- Negativ chronotrope Wirkung auf das Herz: Es verlangsamt den Herzschlag, was bei Herzrhythmusstörungen hilfreich sein kann.
- Verbesserung des Herzstoffwechsels: Strophantin fördert die Fettsäure-Oxidation und senkt den Laktatspiegel im Herzmuskel, was die Energieversorgung verbessert.
- Schutz vor Sauerstoffmangel: Das Herz wird widerstandsfähiger gegen Sauerstoffmangel, was besonders bei Herzinsuffizienz und nach Herzinfarkten wichtig ist.
- Normalisierung des Blutdrucks: Es wirkt blutdruckregulierend und senkt den Stresshormonspiegel im Blut, was den Stressabbau fördert.
- Anwendung bei Herzkrankheiten: Strophantin wurde lange bei leichten Formen der Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, koronarer Herzkrankheit, Angina pectoris und Herzinfarkt eingesetzt, sowohl intravenös als auch oral.
- Senolytische Effekte: Neuere Studien zeigen, dass g-Strophanthin seneszente (gealterte) Zellen im Körper reduziert, was Entzündungen verringert und die Immunfunktion verbessert. Diese Wirkung könnte auch in der Krebstherapie unterstützend sein.
- Antivirale Wirkung: Strophanthin besitzt ausgeprägte antivirale Effekte, unter anderem gegen Coronaviren.
- Neuroprotektive Effekte: Erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Strophanthin das Gehirn schützen kann, z.B. bei Alzheimer, Schlaganfällen und Schädel-Hirn-Traumata. Es hemmt die Ablagerung schädlicher Tau-Proteine, die bei Alzheimer eine Rolle spielen.
- Alzheimer: Zum Effekt bei Alzheimer ist die Studie [Song2019] erschienen: Koreanische Forscher testeten erst an Gehirnzellen im Labor und dann an Tiermodellen, ob Strophanthin vor geistigem Verfall schützen könnte. Strophantin bewirkt, dass die Gehirnzellen im Labor um 30 Prozent besser vor Schäden geschützt waren
Strophantin wird heute, wegen der Korruption der Pharmaindustrie – nur noch homöopathisch eingesetzt. Es reichert sich nicht im Körper an, was eine genauere Dosierung ermöglicht als bei Digitalis.
Strophantin wirkt hauptsächlich als mildes Kardiotonikum, das die Herzleistung verbessert, Herzrhythmusstörungen reguliert und das Herz vor Sauerstoffmangel schützt. Darüber hinaus zeigt es entzündungshemmende, antivirale und neuroprotektive Eigenschaften und könnte als körpereigenes Hormon eine Rolle bei der Regulation von Blutdruck und Immunfunktionen spielen. Trotz seines früheren breiten Einsatzes wurde es durch moderne Herzmedikamente weitgehend verdrängt, erlebt aber aufgrund neuer Forschungsergebnisse wieder gesteigertes Interesse.
Da Strophantin aktuell nicht mehr frei in Form konzentrierter Extrakt in Tropfenform zu erhalten ist, außer als teure und verschreibungspflichtige Sonderanfertigung von Apotheken, muss man kreative Lösungen suchen:
So bietet beispielsweise der https://shop.strophanthus.shop nicht die „verbotene“ Strophantin-Tinktur an, sondern ein „Strophanthin kombe Experimentier-Set“ mit einer Flasche mit Alkohol und dem getrockneten Kraut. Diese kann man selber ansetzen. Dann schreibt der Shop: „In Ländern, in welchen Strophanthin nicht verschreibungspflichtig ist, eignen sich die Produkte zum Verzehr.„
Man kann das Strophantus Samen(pulver) auch kaufen und selber die Tinktur herstellen: Man gibt 30g Samenpulver (Samen in eine Kaffeemühle) in ein Marmeladenglas. Optional kann man 10 Tropfen DMSO hinzufügen. Das Gefäß wird dann mit 100ml Alkohol (Weingeist) aufgefüllt. Dreimal für etwa drei Minuten schütteln. 100g Samen kann man für ca. 50,- Euro kaufen.
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Strophantin kann bei Überdosierung oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verschiedene Nebenwirkungen verursachen:
- Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit
- Sehstörungen, insbesondere Veränderungen des Farbsehens im Gelb-Grün-Bereich (Chromatopsie)
- Herzrhythmusstörungen, wie unregelmäßiger Puls, Sinusbradykardie, ventrikuläre Tachykardie, Bigeminus oder sogar Kammerflimmern
- Magen-Darm-Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Neurotoxische Symptome wie Halluzinationen, Tremor, Delirien, Verwirrtheit und in schweren Fällen Krampfanfälle (Konvulsionen)
- Hautausschläge
- Gynäkomastie (Brustdrüsenschwellung bei Männern)
Diese Nebenwirkungen können einer Digitalis-Intoxikation ähneln und erfordern bei Auftreten sofortiges Absetzen des Arzneimittels und ärztliche Betreuung
Strophantin kann mit verschiedenen Medikamenten Wechselwirkungen eingehen, die sowohl die erwünschten als auch unerwünschten Wirkungen verstärken können. Zu den wichtigsten Wechselwirkungen zählen:
- Calciumhaltige Arzneimittel: Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Calciumsalzen darf nicht erfolgen, da dies die Wirkung von Strophantin verstärken und zu schweren Herzrhythmusstörungen führen kann. Auch eine Erhöhung des Calciumspiegels im Blut (Hypercalcämie) kann die Wirkung intensivieren.
- Medikamente, die den Kaliumspiegel senken: Dazu gehören Diuretika, Abführmittel (bei Missbrauch), Kortikosteroide, Acetylsalicylsäure, Lithiumsalze, Benzylpenicillin, Amphotericin B und Carboanhydrasehemmer. Ein niedriger Kaliumspiegel (Hypokaliämie) erhöht die Empfindlichkeit gegenüber Strophantin und kann Herzrhythmusstörungen begünstigen.
- Betablocker und Nifedipin: Diese Medikamente verlangsamen den Herzschlag und können die negativ chronotrope Wirkung von Strophantin verstärken.
- Medikamente, die Herzrhythmusstörungen fördern: Zum Beispiel Chinidin, Suxamethoniumchlorid, Reserpin, trizyklische Antidepressiva, Sympathomimetika und Phosphodiesterasehemmer wie Theophyllin können die Empfindlichkeit für Strophantin erhöhen und das Risiko für Herzrhythmusstörungen steigern.
Aufgrund dieser Wechselwirkungen sollte Strophantin bei Patienten mit Elektrolytstörungen, eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, Schilddrüsenunterfunktion, Herzmuskelentzündung oder nach Herzinfarkt nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
Einnahmeempfehlungen
Der wichtigste Rat ist eine sehr vorsichtige und einschleichende Dosierung. Auch wegen der Unsicherheit bezüglich der
Für die orale Dosierung der Strophanthus gratus Urtinktur, die typischerweise etwa 0,30 bis 0,80 % (meist ca. 0,6 %) g-Strophanthin enthält, wird allgemein folgende Empfehlung gegeben:
- Einschleichende Dosierung mit 3 Tropfen pro Gabe beginnend. Dosis senken, wenn Nebenwirkungen auftreten
- Steigerung auf eine individuell wirksame Dosis von etwa 15 bis 30 Tropfen pro Einnahme
- Einnahme 2- bis 4-mal täglich
- Die Tropfen sollten möglichst perlingual eingenommen werden, das heißt mindestens 2 Minuten im Mund behalten werden, um die Resorption über die Mundschleimhaut zu fördern.
- Die genaue Dosis richtet sich nach dem individuellen Wirkungseintritt und wird „auf Wirkung“ dosiert, das heißt, der Patient merkt an der Besserung seiner Beschwerden, wann die optimale Dosis erreicht ist.
Eine präzise mg-Angabe für reines g-Strophanthin bei oraler Gabe liegt bei etwa 2–2,5 mg pro Einzeldosis, was etwa der Wirkung von 15 Tropfen der Urtinktur entspricht
Fachinformationen
[DvelaLevitt2014] untersuchte an Mäusen, ob Strophantin bei der Genesung von einem Schädel-Hirn-Trauma helfen kann. Das Mittel bewirkte, dass neue Gehirnzellen doppelt so schnell wuchsen als in der Kontrollgruppe. Das verletzte Gehirnareal war bei den Strophanthin-Mäusen nach den sechs Wochen um 40 Prozent kleiner als in der Kontrollgruppe. Dies deutet darauf hin, dass das Mittel tatsächlich die Heilung nach einem Schädel-Hirn-Trauma unterstützt.
[Song2019] Forscher der University of Ulsanund des Institute for Innovation in Neurodegenerative Diseases in Seoul testeten erst an Gehirnzellen im Labor und dann an Tiermodellen, ob Strophanthin vor geistigem Verfall schützen könnte. Das Mittel führte dazu, dass die Gehirnzellen im Labor um 30 Prozent besser vor Schäden geschützt waren
Einige aktuelle Studien [Cho2020] [Yang2020a] deuten auf antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften von Strophanthin hin. Diese Studien zeigen, dass Strophanthin in vitro gegen SARS-CoV-2 wirksam sein könnte und entzündungshemmende Effekte aufweist.
In neueren Studien reduzierte Strophanthin die Anzahl der seneszenten Zellen in alten Mäusen [TrianaMartinez2019] [Guerrero2019]. Strophanthin hat auch eine breitere Wirkung, welche sich in einer Verbesserung der Stoffwechselparameter und der körperlichen Fitness niederschlägt. Darüber hinaus verringert die durch Strophanthin induzierte Verringerung der Seneszenz chronische Entzündungen und kehrt die bei alten Mäusen beobachteten Veränderungen der Immuninfiltration um. Diese Daten belegen, dass sich das Gewebe als Reaktion auf die Eliminierung der Seneszenzzellen reaktiviert.
[Wenceslau2011] fasst den aktuellen Stand der Forschung bezüglich der Herzwirkung wie folgt zusammen und beschreibt die Vorteile gegenüber modernen Pharmazeutika (Zitat): „Vor der Einführung moderner Medikamente wie Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren und β-adrenergen Rezeptorantagonisten wurde das kardiale Glykosid Ouabain (auf Deutsch als g-Strophanthin bezeichnet) routinemäßig bei der Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt. Jahrzehntelange praktische Anwendung zeigt Vorteile bei der Prävention und Behandlung von akuten Herzinfarkten. Die prophylaktische und therapeutische Anwendung von Ouabain wurde bei Insuffizienzen des linken Ventrikels empfohlen. Diese klinische Erfahrung verschwand mit der Zeit, aber es gibt immer mehr Beweise, die eine Neubewertung von Ouabain bei der Behandlung von Herzerkrankungen unterstützen. Im Jahr 1991 wurde Ouabain als endogenes Hormon identifiziert. Diese Entdeckung hat zu einer intensiven Überprüfung des Medikaments, seiner physiologischen Funktionen und seiner Wirkungsweise geführt. Neue Forschungsergebnisse verdeutlichen die Einzigartigkeit von Ouabain und bestätigen damit die umfangreichen klinischen Erfahrungen. Darüber hinaus bestätigte eine kürzlich durchgeführte Studie die seit langem bekannte klinische Beobachtung, dass Ouabain eine hemmende Wirkung auf die Kardiotoxizität hat, die durch andere Digitalisglykoside induziert wird. Mechanistische Studien haben die klinische Erfahrung bestätigt, dass sich Ouabain von anderen kardialen Glykoside unterscheidet. Im Gegensatz zu Digitalisglykosiden moduliert Ouabain den Stoffwechsel des Herzens; Es stimuliert die Substratverwertung des Myokards, entfernt das bei Herzerkrankungen angesammelte Laktat und reduziert die Menge an Fettsäuren im Blut. Dieses Profil macht Ouabain zu einem wertvollen Prototyp für neue Medikamente, die neue Ansätze für die ursächliche Behandlung von Herzerkrankungen bieten. Klinische Studien mit Ouabain, die den aktuellen Standards entsprechen, sind gewährleistet.“
[Hamlyn2016] fasst aktuelle Berichte über endogenes Ouabain (g Strophantin), ein kardiotonisches Steroidhormon, zusammen. Es gibt wohl Nachweise, dass Strophantin einem „endogenen Oubain“ („EO“), also einem körpereigenen Stoff sehr ähnelt. Dazu gehören die Analyse der EO von Säugetieren, die Entdeckung von EO-Isomeren, die Regulation der intrazellulären Signalübertragung durch EO und die Rolle der EO bei Bluthochdruck, Schwangerschaft sowie Herz- und Nierenerkrankungen. Er fasst zusammen (Zitat) „Obwohl viele wichtige Fragen noch untersucht werden müssen, deuten überzeugende Beweise darauf hin, dass EO eine bedeutende Entität in der Physiologie ist und zur Pathogenese vieler häufiger Krankheiten beiträgt.“
[Blaustein1996] hatte schon 1996 vermutet, dass es ein körpereigenes Endogenes Strophantin (EO) gibt, welches eine entscheidende Rolle in der Pathogenese des Bluthochdrucks spielt.