
Auf einen Blick
Turkesteron ist ein natürliches Phytoecdysteroid, das vor allem aus der Pflanze Ajuga turkestanica gewonnen wird, ist – wie Ecdysteron – ein Steroidhormon aus der Gruppe der Ecdysteroide, das ursprünglich bei Häutungstieren wie Insekten und Krebsen eine zentrale Rolle bei der Häutung und Metamorphose spielt. Es wird zudem von vielen Pflanzen als Abwehrstoff gegen Fraßfeinde gebildet.
Der Unterschied zwischen Turkesteron und Ecdysteron liegt vor allem in ihrer molekularen Struktur, Herkunft, Wirkungsprofil und dem Stand der Forschung. Ecdysteron ist wissenschaftlich besser erforscht und zeigt in Studien signifikante Steigerungen von Muskelmasse und -kraft. Turkesteron weist ähnliche anabole Eigenschaften auf, wird aber weniger erforscht; erste Studien und Erfahrungsberichte deuten auf eine gute Wirkung bei Muskelaufbau, Regeneration und Ausdauer hin.
Turkesteron ist lipophil, wärend Ecdysteron eher hydrophil ist. Daher sollte Turkesteron zusammen mit Fetten eingenommen werden.
Turkesteron ist ein pflanzliches Steroidhormon mit mutmaßlich anaboler Wirkung auf den Muskelaufbau bei Menschen, jedoch mit noch vielen offenen Fragen zur Wirkung und Wirkmechanik. Es gilt als natürliches Anabolikum, das potenziell leistungssteigernd wirkt, aber bislang keine typischen Steroid-Nebenwirkungen zeigt. Es kann als partieller Testosteronagonist bezeichnet werden. Die Substanz wird von der Anti-Doping-Behörde genau beobachtet, ist aber derzeit noch nicht verboten. Die Wirkung entfaltet sich vor allem in Kombination mit Krafttraining und nicht durch den bloßen Verzehr von Ecdysteron-haltigem Gemüse
Wirkung auf den Menschen und Muskelaufbau
- Anabolische Effekte: Turkesteron wird als natürliches Anabolikum bezeichnet, da es eine Steigerung der Muskelmasse und Kraft bei Menschen zeigt. Es wird angenommen, dass Probanden, die Turkesteron einnahmen, signifikant mehr Muskelmasse und Kraft aufbauen.
- Wirkmechanismus: Obwohl Säugetiere keinen spezifischen Turkesteron rezeptor besitzen, wird vermutet, dass Turkesteron die Proteinsynthese im Muskel fördert und Einfluss auf den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel haben kann. Die genaue Wirkweise ist noch nicht vollständig geklärt, mögliche Mechanismen sind Interaktionen mit Kernrezeptoren oder Modulation von GABA-Rezeptoren.
Doping: Aufgrund der leistungssteigernden Wirkung wird Turkesteron von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) diskutiert, in die Liste verbotener Substanzen aufgenommen zu werden.
Insgesamt muss angemerkt werden, dass Turkesteron zwar sicher zu sein scheint, aber noch experimenteller ist, als Ecdysteron.
Abschließend kann hier dem Körpertuner vermutlich empfohlen werden, beide Stoffe zusammen einzunehmen, um einen maximalen Effekt zu erzielen. Zwar ist die Wirkung nicht sicher, aber die negativen Effekte sind auch nicht vorhanden.
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Nebenwirkungen: Obwohl Turkesteron strukturell ein Steroid ist, unterscheidet es sich chemisch von anabolen Steroiden wie Testosteron und scheint keine typischen Nebenwirkungen wie Vermännlichung, Akne oder Leberschäden zu verursachen. Dennoch wird diskutiert, dass bei einer Wirkung ähnlich anaboler Steroide auch vergleichbare Nebenwirkungen möglich wären, wenn die Substanz wirksam wäre
Turkesteron gilt im Allgemeinen als gut verträglich und sicher, insbesondere im Vergleich zu anabolen Steroiden. Dennoch sind einige Nebenwirkungen bekannt oder möglich:
- Leichte Magen-Darm-Beschwerden: Dazu zählen Magenschmerzen, Übelkeit, Verstopfung, Verdauungsstörungen und gelegentlich Kopfschmerzen oder Müdigkeit.
- Schwindelgefühl: Wird gelegentlich berichtet, meist bei höheren Dosierungen.
- Bei übermäßiger Einnahme sind die Auswirkungen noch unbekannt!
- Keine hormonellen Nebenwirkungen: Turkesteron bindet nicht an Androgen- oder Östrogenrezeptoren, weshalb typische Steroid-Nebenwirkungen wie Gynäkomastie, Haarausfall, Hodenatrophie oder Maskulinisierung bei Frauen nicht auftreten.
- Sicherheit bei Schwangerschaft: Schwangere sollten Ecdysteron meiden, da keine ausreichenden Daten zur Wirkung auf den Fötus vorliegen.
Turkesteron wird bei normaler Einnahme vermutlich sicher sein, mit wenigen und meist milden Nebenwirkungen. Die Substanz unterscheidet sich deutlich von anabolen Steroiden durch das Fehlen hormoneller Nebenwirkungen. Dennoch sollte die Dosierung nicht übermäßig erhöht werden, um mögliche unerwünschte Effekte zu vermeiden. Schwangere sollten auf die Einnahme verzichten, da keine ausreichenden Studien vorliegen
Turkesteron zeigt laut aktuellem Forschungsstand keine dokumentierten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Substanzen, die bekannt oder gut untersucht wären. Die wichtigsten Punkte dazu sind:
- Hormonelle Wechselwirkungen: Turkesteron wirkt vermutlich über eine Interaktion mit dem Estrogen-Rezeptor beta, greift aber nicht in den allgemeinen Hormonstoffwechsel ein und bindet nicht an Androgen- oder andere Steroidrezeptoren. Deshalb sind hormonelle Wechselwirkungen oder Störungen bisher nicht beobachtet worden.
- Medikamentöse Wechselwirkungen: Es gibt keine spezifischen Studien, die Wechselwirkungen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten belegen. Dennoch wird empfohlen, vor der Einnahme von Turkesteron bei bestehenden Erkrankungen oder gleichzeitiger Medikamenteneinnahme einen Arzt zu konsultieren, um mögliche unbekannte Wechselwirkungen auszuschließen.
- Protein- und Stoffwechsel: Da Turkesteron die Proteinsynthese stimuliert, sollten Personen mit Nierenerkrankungen oder Proteinrestriktionen vorsichtig sein und die Einnahme ärztlich überwachen lassen.
- Schwangerschaft und Stillzeit: Aufgrund fehlender Daten wird Schwangeren und stillenden Frauen von der Einnahme abgeraten.
Keine bekannten Interaktionen mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln oder üblichen Lebensmitteln sind dokumentiert, allerdings sind die Datenlage und klinische Untersuchungen hierzu noch extrem begrenzt.
Einnahmeempfehlungen
Einnahmeempfehlungen für Turkesteron:
- Für eine normale Trainingsphase werden meist 500 bis 1000 mg pro Tag empfohlen..
- Turkesteron wirkt nicht sofort, sondern benötigt meist mehrere Wochen konsequenter Einnahme (z.B. 10 Wochen), um signifikante Effekte auf Muskelmasse und Kraft zu erzielen.
- Einnahmezeitpunkt: Die Einnahme sollte idealerweise zu einer fettreichen Mahlzeit erfolgen, um die Absorption zu verbessern
- Dauer der Einnahme: Eine Einnahme über mindestens 8–10 Wochen wird empfohlen, um die volle Wirkung zu erzielen. Danach kann eine Pause eingelegt werden, um mögliche Gewöhnungseffekte zu vermeiden.
- Qualität: Wichtig ist der Kauf von hochwertigen Produkten mit verifizierter Turkesteron -Menge, da die Wirkstoffkonzentration stark variieren kann
Fachinformationen
[Todorova2024] beschreibt in Ecdysteron und Turkesteron – Verbindungen mit großem Potenzial für Sport und gesunde Ernährung. Sie äußert sich noch zurückhaltend (Zitat): „Phytoecdysteroide, die weit verbreitet sind und über verschiedene Pflanzenarten verbreitet sind, wurden für ihre adaptogenen Eigenschaften und ihr Potenzial zur Verbesserung der Muskelkraft und -leistung geschätzt. 20-Hydroxyecdyson und Turkesteron sind zwei der bemerkenswertesten PEs, die in Pflanzen wie R. carthamoides, S. oleracea, C. quinoa und A. turkestanica vorkommen. Heutzutage werden diese Pflanzen nicht nur wegen ihres hohen Nährwerts, sondern auch als Hauptbestandteile von DSs in der pflanzlichen Ernährung verwendet. Seit 2020 hat Ecdysteron Aufmerksamkeit erregt und wurde aufgrund seiner Fähigkeit, die körperliche Ausdauer zu verbessern, in das Überwachungsprogramm der WADA aufgenommen. Studien über die Vorteile von 20HE, Turkesteron und Extrakten aus diesen Pflanzen sind begrenzt. Die Präparate aus diesen Pflanzen sind nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch als Therapeutika zur Behandlung von medizinischen Erkrankungen wie chronischer Müdigkeit, Herzerkrankungen und neurodegenerativen Erkrankungen vielversprechend. Zukünftige doppelblinde, randomisierte, multizentrische Studien sind entscheidend für die vollständige Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit dieser Präparate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischer Müdigkeit, Fettleibigkeit und Osteoporose. Diese Studien werden wertvolle Einblicke in das therapeutische Potenzial von phytoecdysteroidreichen Extrakten liefern.“
[Harris2024] beschreibt noch sehr vorsichtig Die Auswirkungen mehrerer akuter Turkesteron-Dosen auf indirekte Messungen der Hypertrophie und metabolische Maßnahmen, schliesst aber Risiken bei der Verwendung aus (Zitat) „Unsere Daten zeigen, dass weder 1000 mg noch 2000 mg Turkesteron in der Lage waren, die RMR signifikant zu erhöhen und auch IGF-1, RMR und Substratverwertung im Vergleich zu Placebo nicht veränderten. Darüber hinaus wirkte sich eine akute Supplementierung nicht nachteilig auf die Ruheherzfrequenz, den Blutdruck oder die subjektive gastrointestinale Verträglichkeit aus. Trotz dieser unklaren Befunde ist letzteres angesichts der Freizeitprävalenz von Turkesteron besonders relevant; Dosen von bis zu 2000 mg werden gut vertragen und stellen bei akutem Verzehr ein geringes bis gar kein Risiko für den Verzehr in der Allgemeinbevölkerung dar. Daher kann die zukünftige Forschung diese Dosen durch ergänzende Interventionen und/oder möglicherweise Dosiserhöhungen erweitern, um die geeignete Dosis-Wirkungs-Beziehung zu finden. Diese Daten sind jedoch die ersten, die die potenzielle ergogene Rolle dieses Nahrungsergänzungsmittels bei der Verbesserung der menschlichen Körperzusammensetzung verdeutlichen. Zukünftige Forschung sollte daher auf unseren Erkenntnissen aufbauen, um das Potenzial von Turkesteron erschöpfend herauszukitzeln, bevor endgültige Empfehlungen abgegeben werden.“
[Antonio2024] schreibt von einer vorläufigen Untersuchung des Turkesterons und stellt fest, dass eine vierwöchige Einnahme keinen Effekt auf die Körperzusammensetzung hat